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Kamerun: Tochter des Präsidenten küsst Frau trotz Verbot von Homosexualität


Kamerun
Fünf Jahre für Liebe – Präsidenten-Tochter setzt Zeichen

Von dpa
06.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Brenda Biya küsst eine weibliche Person (Archivbild): In ihrem Heimatland ist Homosexualität verboten.Vergrößern des Bildes
Brenda Biya (l.) küsst eine weibliche Person (Archivbild): In ihrem Heimatland ist Homosexualität verboten. (Quelle: Screenshot Instagram kingnastyy)
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Ein Kuss-Foto von Brenda Biya, Tochter des Präsidenten von Kamerun, hat eine Debatte über das Verbot von Homosexualität in dem Land ausgelöst. Die LGBTQI+-Gemeinschaft feierte den Mut der 26-Jährigen.

Ein Kuss-Foto von Brenda Biya, Tochter des Präsidenten von Kamerun, hat eine Diskussion über Homosexualität in dem zentralafrikanischen Land entfacht. Auf Instagram teilte die 26-Jährige ein Bild, auf dem sie das brasilianische Model Layyons Valença küsst. Unter dem Foto steht: "Ich bin verrückt nach dir und ich will, dass es die Welt weiß".

In Kamerun stehen homosexuelle Handlungen unter Strafe. Für gleichgeschlechtliche Beziehungen drohen dort Gefängnisstrafen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. In etwa 30 anderen afrikanischen Staaten drohen ähnliche gesetzliche Konsequenzen.

Lob für Brenda Biya

Die LGBTQI+-Gemeinschaft in Kamerun äußerte sich positiv über Biyas Foto. Alice Nkom, eine Anwältin, die sich für Rechte homosexueller Menschen einsetzt, kommentierte: "Ich bin so stolz auf deinen Mut und deinen Weg. Danke, Brenda". Auch die Aktivistin Bandy Kiki lobte Biyas Entscheidung und sagte: "Ich freue mich so sehr für Brenda Biya und finde es toll, dass sie sich ermächtigt fühlte, dies mit der Welt zu teilen".

Kritiker hingegen argumentieren mit Doppelstandards im Umgang mit dem Gesetz. Journalist Boris Bertolt schrieb: "Entweder Brenda Biya wird verhaftet oder man lässt alle frei". Aktivistin Kiki betonte ebenfalls: "Niemand sollte dafür bestraft werden, wer er ist".

Konservative Kritik

Kritik kam vorwiegend von konservativen Stimmen innerhalb des Landes. Der Vorsitzende der kamerunischen Bischofskonferenz, Erzbischof Andrew Nkea Fuanya, sagte zur Deutschen Presse-Agentur (dpa): "Homosexualität ist gegen die Natur". Zudem fügte er hinzu: "Wir können nur für sie beten".

Medienberichten zufolge befinden sich derzeit mehr als 20 Menschen wegen homosexueller Praktiken im Gefängnis in Kamerun. Laut Medienberichten werden Pressefreiheit in Kamerun stark eingeschränkt und Berichterstattungen über solche Themen weitgehend vermieden.

Keine Reaktion aus dem Präsidentenpalast

Paul Biya selbst reagierte bislang nicht auf das Foto seiner Tochter. Der 91-jährige Präsident regiert seit 1982 und gilt trotz abgehaltener Wahlen als faktischer Diktator. Regelmäßige Aufenthalte seiner Familie in der Schweiz sowie deren Luxusleben stehen immer wieder im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen gegen ihn.

Bislang hat Brenda Biya keine weiteren Angaben zu ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Beziehung zu Valença gemacht. Sie teilt aber weiterhin Schlagzeilen über ihr Coming-out und erhielt zahlreiche Unterstützungsbekundungen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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