Skurriler Grund Kreuzfahrtschiff im Hafen von Barcelona festgesetzt
In Barcelona ist ein Kreuzfahrtschiff mit 1.500 Gästen an Bord von den Behörden festgesetzt worden. Der Grund dafür ist nicht alltäglich.
Ein Kreuzfahrtschiff der Reederei MSC mit rund 1.500 Passagieren an Bord wurde in Barcelona aufgehalten. Der Grund ist skurril: Einige Passagiere sind wohl ohne gültige Visa auf Reisen. Wie die Reederei bestätigte, befanden sich 69 Bolivianer auf dem Schiff "Armonía", die über keine gültigen Schengen-Visa verfügten. Diese Information wurde von spanischen Medien und der bolivianischen Zeitung "El Deber" bestätigt.
Die betroffenen Bolivianer, darunter auch Familien mit Kindern, waren in Brasilien an Bord gegangen und sollten ihre Reise in Barcelona beenden. Allerdings durften sie das Schiff nicht für einen Landgang verlassen, wie die spanische Zeitung "La Vanguardia" berichtete. Die Weiterfahrt des Kreuzfahrtschiffs wurde blockiert, obwohl es seine Mittelmeer-Tour bereits am Dienstag hätte fortsetzen sollen.
Schicksal der Passagiere ist ungewiss
Aufschluss lieferten Angehörige der betroffenen Passagiere: Eine Agentur aus Südamerika habe online die Passage und Visa angeboten und pro Person bis zu 10.000 US-Dollar (9.230 Euro) berechnet. Nachdem das Schiff Brasilien Richtung Europa verlassen hatte, wurden offenbar auch zugesagte Rückflugtickets storniert. Die Polizei schließt jedoch nicht aus, dass die bolivianischen Passagiere tatsächlich illegal nach Spanien einreisen wollten.
Unklar ist weiterhin, wann das Kreuzfahrtschiff seine Fahrt fortsetzen kann und was mit den Passagieren ohne gültiges Schengen-Visum geschehen wird. Die Reederei gab bekannt, eng mit den spanischen Behörden zusammenzuarbeiten, um die Situation zu klären: "Obwohl ihre Dokumente beim Einschiffen in Brasilien überprüft wurden, ergab die weitere Untersuchung, dass es sich bei den Visa um ausgeklügelte Fälschungen handelt, die nicht für die Einreise in den Schengen-Raum gültig sind", erläuterte sie in einer schriftlichen Mitteilung. Bis zur Klärung der Lage bleibt das Schiff in Barcelona.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa