Empörung in Ghana 63-jähriger Priester heiratet 12-jähriges Mädchen
Empörung in Ghana: Ein Priester soll ein 12-jähriges Mädchen geheiratet haben. Sein Sprecher streitet das ab.
Die Eheschließung eines 63-jährigen traditionellen Priesters mit einem mutmaßlich zwölf Jahre alten Mädchen hat in Ghana für Empörung gesorgt. Laut ghanaischen Medien fand die Zeremonie am Wochenende nahe der Hauptstadt Accra statt, Bilder davon veröffentlichten sie ebenfalls. Darauf ist zu sehen, wie der Priester dem Mädchen einen Kranz aus grünen Blättern auf den Kopf setzt.
"Die Staatsanwaltschaft hat deutlich gemacht: 'Wenn sich dies bewahrheitet, dann stellt es eine Straftat dar, für die alle beteiligten Personen sich verantworten müssen'". Es wurden entsprechende Ermittlungen eingeleitet.
In Ghana ist eine Heirat erst ab 18 Jahren erlaubt, das Schutzalter für sexuelle Handlungen liegt bei 16 Jahren. Nach Angaben der Polizei ist das betroffene Mädchen jedoch erst zwölf Jahre alt. Die religiösen Autoritäten bestreiten dies und behaupten, das Mädchen sei bereits 16 Jahre alt.
Sprecher des Priesters: "Es geht nicht um Sex"
Ein Sprecher des Priesters äußerte sich nicht konkret zum Alter des Mädchens, versicherte aber, dass vor Erreichen des Schutzalters keine sexuellen Handlungen stattfinden werden. Das Mädchen soll zudem weiterhin zur Schule gehen.
"Das ist keine wirkliche Hochzeit. Es geht nicht um Sex", sagte er und fügte hinzu: "Es ist eine traditionelle Rolle, die darin besteht, ihm bei seinen spirituellen Pflichten zu helfen". Der Priester habe bereits drei Frauen geheiratet und diese Rolle sei in dieser Tradition üblich.
Trotzdem gibt es viel Kritik an dieser "Kinderhochzeit". Unter anderem fordert die ehemalige Gleichstellungsministerin Nana Oye Bampoe Addo den Staat zum sofortigen Handeln auf. Ihrer Meinung nach sind solche Praktiken nicht mit der Verfassung vereinbar und stellen ein Verbrechen dar.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Nachrichtenagentur dpa