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Weitere Anklagen nach Mord an maltesischer Journalistin


Anschlag auf Caruana Galizia
Weitere Anklagen nach Mord an maltesischer Journalistin

Von afp
25.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Malta im Herbst 2017: Forensiker untersuchen den Tatort, an dem die Journalistin mit einer Autobombe getötet wurde.Vergrößern des Bildes
Malta im Herbst 2017: Forensiker untersuchen den Tatort, an dem die Journalistin mit einer Autobombe getötet wurde. (Quelle: Darrin Zammit Lupi/Reuters-bilder)
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Mit einer Autobombe ist die Journalistin Caruana Galizia im Herbst 2017 getötet worden. Jetzt weiten sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aus.

Im Fall der ermordeten maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia sind Anklagen gegen zwei weitere Verdächtige erhoben worden. Robert A. und Jamie V. werden beschuldigt, an der Besorgung der Bombe beteiligt gewesen zu sein, mit der die Reporterin im Jahr 2017 getötet wurde, wie ein Richter am Mittwoch während einer öffentlichen Anhörung mitteilte.

Wohl auch für Mord an Anwalt verantwortlich

Die beiden Verdächtigen sind der Polizei wegen ihrer mutmaßlichen Verbindungen zur organisierten Kriminalität bekannt. Gegen sie wurde nun auch Anklage wegen Ermordung eines Anwalts im Jahr 2015 erhoben.

Am Dienstag war im Mordfall Caruana Galizia eine erste Gefängnisstrafe verhängt worden. Vincent M. wurde zu 15 Jahren Haft dafür verurteilt, die Bombe beschafft, platziert und gezündet zu haben. Er hatte sich nach langer Leugnung schließlich schuldig bekannt, was bei seinem Strafmaß berücksichtigt wurde.

Verdächtigte Brüder beteuern weiterhin Unschuld

Zusammen mit M. waren im Dezember 2017 die Brüder George und Alfred D. wegen des Mordes an der Investigativreporterin verhaftet worden. Die Urteile gegen die Brüder, die weiterhin ihre Unschuld beteuern, stehen noch aus.

Ein weiterer Verdächtiger, der einflussreiche Geschäftsmann Yorgen Fenech, wurde 2019 vor der Küste Maltas auf seiner Jacht festgenommen, als er zu fliehen versuchte. Die Anhörungen in seinem Fall haben noch nicht begonnen. Die Familie der Journalistin hält ihn für den möglichen Auftraggeber des Mordes.

Mitglieder der Regierung waren in illegale Machenschaften verwickelt

Die 53-jährige Caruana Galizia war am 16. Oktober 2017 auf Malta bei einem Bombenanschlag auf ihr Auto getötet worden. Sie hatte regelmäßig über Korruption, Geldwäsche und andere illegale Geschäfte in ihrer Heimat berichtet. Darin verwickelt waren nach ihren Recherchen auch Mitglieder der Regierung.

Der Mord an der Journalistin in einem EU-Land sorgte weltweit für Aufsehen und führte zu einer Reihe von Rücktritten auf höchster politischer Ebene in Malta. Anfang vergangenen Jahres legte auch der damalige Regierungschef Joseph Muscat sein Amt nieder. Ihm war eine Verschleppung der Ermittlungen vorgeworfen worden. Außerdem sollen Vertraute von ihm womöglich in den Mord verwickelt gewesen sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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