"Denkzettel" an Mithäftling Mordversuch mit Kugelschreiber: 19-jähriger Insasse verurteilt

Ein Häftling eines Jugendgefängnisses hatte versucht, einen Mitinsassen mit einem Kugelschreiber umzubringen. Nun wurde der Täter erneut verurteilt.
Nach einem Mordversuch im Jugendgefängnis Hameln hat das Landgericht Hannover einen 19-Jährigen zu acht Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Anordnung der Sicherungsverwahrung bleibe vorbehalten – nach seiner Strafe wird der junge Mann damit erneut von Psychiatern unter die Lupe genommen. Frühere Urteile seien einbezogen, sagte der Vorsitzende Richter der Jugendkammer, Stefan Lücke, am Donnerstag.
Kugelschreiber als Tatwaffe
Der 19-Jährige hatte nach Überzeugung des Gerichts geplant, einen anderen Gefangenen der Jugendanstalt zu töten. Das Opfer habe wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern im Jugendgefängnis gesessen, der Verurteilte, der selbst als Opfer und Täter Kindesmissbrauch erlebt habe, habe ihm einen "Denkzettel" verpassen wollen.
Der 19-Jährige baute eine Waffe aus einem Kugelschreiber und stach damit mehrmals auf Hals und Kopf seines Opfers ein und verletzte ihn.
Ein Experte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, zeichnete vor Gericht ein verstörendes Bild des 19-Jährigen: Er zeige antisoziale Tendenzen, eine ausgeprägte Rückfallneigung und eine schwere Persönlichkeitsstörung.
- Nachrichtenagentur dpa