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Fritz von Weizsäcker (†59) erstochen: Polizei gibt Motiv des Täters bekannt


Neue Details
Angreifer soll aus Hass auf Weizsäcker-Familie gehandelt haben

Von dpa, sc

Aktualisiert am 22.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Richard von Weizsäcker mit seinem Sohn Fritz im Jahr 1987 (Archivbild): Der Angreifer, der Fritz von Weizsäcker tötete, gab an, aus Hass auf die Familie gehandelt zu haben.Vergrößern des BildesRichard von Weizsäcker mit seinem Sohn Fritz im Jahr 1987 (Archivbild): Der Angreifer, der Fritz von Weizsäcker tötete, gab an, aus Hass auf die Familie gehandelt zu haben. (Quelle: Wolfgang Eilmes/dpa-bilder)

Ein Angreifer attackierte den Arzt Fritz von Weizsäcker in einer Berliner Privatklinik und verletzte den Sohn des früheren Bundespräsidenten mit einem Messer tödlich. Einen Tag später wurden neue Details öffentlich.

Nach einem tödlichen Messerangriff auf den Berliner Arzt Fritz von Weizsäcker soll der Angreifer in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden. Die Tat hat in Deutschland Bestürzung ausgelöst. Der 59 Jahre alte Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker war am Dienstagabend während seines Vortrags von einem Zuhörer in einer Berliner Klinik attackiert worden und an den Folgen gestorben. Der Angreifer, ein 57-Jähriger aus Rheinland-Pfalz, wurde von einem zufällig anwesenden Polizisten überwältigt und später festgenommen. Der Polizist wurde schwer verletzt.

Die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik wolle man in Hinblick auf eine "akute psychische Erkrankung" des Beschuldigten beantragen, teilte die Staatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch mit. Das Motiv des Mannes liege in einer "wohl wahnbedingten allgemeinen Abneigung" gegen die Familie des Getöteten, begründete die Ermittlungsbehörde und berief sich auf eine psychiatrische Untersuchung vom Mittwoch. Der Mann war zuvor nicht mit Straftaten in Erscheinung getreten.

Galt der Angriff dem verstorbenen Bundespräsidenten von Weizsäcker?

Recherchen des "Spiegel" haben ergeben, dass die Abneigung des Angreifers mit der Rolle des Vaters des Getöteten, dem ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, beim Chemiekonzern Boehringer Ingelheim zu tun haben könnte. Von Weizsäcker war in den 60er-Jahren Geschäftsführer des Unternehmens, das tödliches Gift für den Krieg in Vietnam lieferte.

Da Richard von Weizsäcker vor fünf Jahren starb, hätte er sich seinen Sohn ausgesucht, soll der Angreifer gesagt haben.

Ein Polizist wurde vom Angreifer schwer verletzt

Ein Polizist, der privat bei dem Vortrag war und dazwischen ging, wurde schwer verletzt. Er ist aber nicht in Lebensgefahr.

Die Schlosspark-Klinik, der Tatort des Verbrechens, legte ein Kondolenzbuch aus. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier drückte der Mutter des Opfers, der einstigen First Lady Marianne von Weizsäcker (87), handschriftlich sein Beileid aus.


Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Mittwoch, es sei "ein entsetzlicher Schlag für die Familie von Weizsäcker". Die Anteilnahme der Bundeskanzlerin, sicher auch der Mitglieder der Bundesregierung insgesamt, gingen an die Witwe und die ganze Familie.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • "Spiegel Online"
  • Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin
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