Weizsäcker-Sohn in Klinik erstochen Was über den tödlichen Angriff bekannt ist
Ein Mann sticht bei einem Vortrag in einer Berliner Klinik auf den Arzt Fritz von Weizsäcker ein. Der Sohn des früheren Bundespräsidenten erliegt seinen Verletzungen. Was wir bisher wissen.
Nach dem tödlichen Angriff auf den Arzt Fritz von Weizsäcker, Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, werden die Hintergründe allmählich klarer. Der 59-Jährige war am Dienstagabend erstochen worden.
Am späten Mittwochnachmittag gab die Staatsanwaltschaft weitere Details zum mutmaßlichen Messerangreifer und seiner Motivation bekannt. Ein Überblick über die aktuelle Faktenlage:
Was ist passiert?
Ein Angreifer hat den Berliner Chefarzt Fritz von Weizsäcker am Dienstagabend erstochen. Von Weizsäcker hielt gerade einen Vortrag in der Schlosspark-Klinik im Stadtteil Charlottenburg, als der Mann gegen 18.50 Uhr mit einem Messer auf ihn los ging. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen verstarb der Sohn von Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker noch vor Ort. Ein Besucher des Vortrags, der den Angreifer aufhalten wollte, wurde schwer verletzt. Einigen der etwa 20 Zuschauer gelang es schließlich, den Mann festzuhalten.
Was wissen wir über die Opfer?
Der 59-Jährige Weizsäcker war seit 2005 Chefarzt der Abteilung Innere Medizin I an der Schlosspark-Klinik. Von 1979 bis 1987 studierte er Humanmedizin in Bonn und Heidelberg. Es folgten Stationen in Freiburg, Boston und Zürich. Das zweite Opfer ist ein 33 Jahre alter Polizist des Berliner LKA, der die Veranstaltung privat besucht hatte. Er wurde in ein anderes Krankenhaus gebracht und dort operiert. Er schwebt nicht in Lebensgefahr.
Was wissen wir über den Täter?
Der Angreifer ist 57 Jahre alt und deutscher Staatsbürger. Er wurde laut einem Bericht des "Tagesspiegel" in Berlin geboren, lebt aber in Koblenz. Der Polizei war der Mann bislang nicht aufgefallen. Er ist nicht vorbestraft. Beamte durchsuchten am Mittwoch seine Wohnung.
Was wissen wir über das Motiv?
Die Staatsanwaltschaft sieht das Motiv in der "wohl wahnbedingten allgemeinen Abneigung des Beschuldigten gegen die Familie des Getöteten". Wegen der "akuten psychischen Erkrankung" des Beschuldigten wolle sie eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragen.
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Der Mann hat den Angaben zufolge angegeben, die Tat geplant zu haben. Im Internet sei er auf den Vortrag in der Schlosspark-Klinik gestoßen. Am Dienstag sei er dann mit der Bahn zu der Veranstaltung gefahren. Zuvor habe er noch in Rheinland-Pfalz ein Messer gekauft.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP
- Was wir über den Weizsäcker-Tod wissen (Spiegel Online)Bericht der "Bild"
- Bericht des Tagesspiegel
- Eigene Recherche