Prozess in Lübeck Mann vergiftet seinen Vermieter – Kläger fordern Haft
Er war so sauer auf seinen Vermieter, dass er ein Getränk vergiftete – und den Mann damit tötete. Nun soll der 23-jährige Täter laut Staatsanwaltschaft wegen Mordes verurteilt werden.
Im Prozess um einen tödlichen Giftanschlag auf einen 56-Jährigen in Lütjensee (Schleswig-Holstein) hat der Staatsanwalt neun Jahre Haft wegen Mordes für den Hauptangeklagten gefordert. Der 23-Jährige habe sich massiv über seinen Vermieter geärgert und Rache üben wollen, sagte der Vertreter der Anklagebehörde vor dem Lübecker Landgericht. Der Angeklagte habe den Tod des Mannes dabei billigend in Kauf genommen.
Der 23-Jährige hatte gestanden, im Februar dieses Jahres einen Tropfen des Pflanzengifts E605 in eine Flasche gefüllt zu haben. Das Opfer trank nach seiner Rückkehr aus der Nachtschicht aus der präparierten Flasche. Der 56-Jährige konnte noch einen Notruf absetzen, starb aber kurz darauf im Rettungswagen. Er habe den Tod des Mannes nicht gewollt, erklärte der Angeklagte. Laut Gutachter hatte er aber 33 bis 50 Tropfen in die Flasche geschüttet.
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Für zwei 19 Jahre alte Mitangeklagte beantragte der Staatsanwalt jeweils ein Jahr Jugendstrafe zur Bewährung sowie 160 Stunden gemeinnützige Arbeit. Das junge Paar hatte von der Tat Kenntnis, sie aber nicht angezeigt und auch den Vermieter nicht gewarnt.
- Nachrichtenagentur dpa