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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Umstrittener Justiz-Deal US-Milliardär wegen Missbrauchs Minderjähriger verhaftet
In den USA ist der Milliardär Jeffrey Epstein wegen Missbrauchs Minderjähriger und Kinderhandel festgenommen worden. Der Fall bringt auch den aktuellen US-Arbeitsminister in Bedrängnis.
Der US-amerikanische Investmentbanker und Milliardär Jeffrey Epstein ist wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen und wegen Kinderhandels festgenommen worden. Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, wird dem 66-Jährigen voraussichtlich am Montag in New York die Anklage verlesen. In der Vergangenheit pflegte Epstein Beziehungen zu zahlreichen Prominenten, darunter Donald Trump und Bill Clinton.
Seit 2001 soll der Milliardär in New York und in Florida Dutzende, möglicherweise Hunderte minderjährige Mädchen gegen Geldzahlungen missbraucht haben. Aussagen zahlreicher seiner mutmaßlichen Opfer führten schließlich zu einer FBI-Untersuchung. Im Jahr 2007 legte die Bundesbehörde einen 53-seitigen Bericht dazu vor.
13 Monate im Luxusgefängnis bei täglichem Ausgang
In der Folge war Epstein ab Juni 2008 für 13 Monate in einem Luxusgefängnis inhaftiert, wobei der Milliardär täglich Freigang hatte. Mit dem damaligen Staatsanwalt Floridas und heutigen US-Arbeitsminister, Alexander Acosta, hatte er einen umstrittenen Deal abgeschlossen, bei dem Epstein mehrere Taten zugab. Im Gegenzug sollte er vor weiteren Anklagen geschützt werden. Im November 2018 hatte der "Miami Herald" erstmals darüber berichtet.
Laut dem "Herald" ist Epstein am Teterboro Flughafen im US-Bundesstaat New Jersey verhaftet worden. Der US-Gefängniswebseite zufolge wird er derzeit in einer Haftanstalt in Manhattan festgehalten. Die in einer versiegelten Anklageschrift enthaltenen aktuellen Anschuldigungen beziehen sich nach Angaben der Strafverfolgungsbehörden auf mutmaßliche Sexualverbrechen, die zwischen 2002 und 2005 stattgefunden haben, berichtet CNN. Die Straftaten sollen sowohl in New York als auch in Palm Beach, Florida, begangen worden sein.
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Die Vereinbarung mit Acosta sah neben einer mehrmonatigen Haftstrafe vor, dass Epstein als Sexualstraftäter registriert wurde und den Opfern eine Entschädigung zahlen musste. Potenziellen Mitverschwörern in dem Fall wurde Immunität gewährt. Acosta hatte im Februar 2019 eine Überprüfung der Vereinbarung begrüßt und jedes Fehlverhalten bestritten.