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Türkei: Kölner Adil Demirci darf zur Beerdigung der Mutter Land verlassen


Nach Haft und Ausreisesperre
Kölner Sozialarbeiter darf Türkei für Beerdigung der Mutter verlassen

Von dpa
Aktualisiert am 15.06.2019Lesedauer: 2 Min.
Adil Demirci saß rund 14 Monate in UntersuchungshaftVergrößern des BildesAdil Demirci saß rund 14 Monate in Untersuchungshaft: Nach dem Hinterlegen einer Kaution von umgerechnet 3.000 Euro darf der Kölner zur Beerdigung seiner Mutter anreisen. (Quelle: Christine-Felice Röhrs/dpa)

Im April 2018 besuchte der Kölner Adil Demirci seine Familie in Istanbul. Die Behörden nahmen ihn unter Extremismusvorwürfen fest – seither saß Demirci in dem Land fest. Nun darf er zurück nach Köln.

Der in der Türkei festgehaltene Kölner Sozialarbeiter und Journalist Adil Demirci darf das Land laut einem Bericht nach mehr als einem Jahr verlassen. Der 33-Jährige dürfe an der Beerdigung seiner Mutter am Montag in Deutschland teilnehmen, berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Zeitung berief sich auf Angaben des Kölner Abgeordneten und kommissarischen SPD-Fraktionschefs Rolf Mützenich.

Mutter nach Krebserkrankung verstorben

Die seit Langem an Krebs erkrankte Elif Demirci war nach Angaben des Solidaritätskreises "Freiheit für Adil Demirci" am Mittwoch an einem Krebsleiden gestorben. Das in Köln ansässige Kulturforum Türkei Deutschland verwies darauf, dass Demirci auf eigenen Vorschlag hin für seine Ausreisegenehmigung eine Kaution bei den türkischen Behörden hinterlegen müsse.

Der Kölner Sozialarbeiter und freie Mitarbeiter der linken türkischen Nachrichtenagentur Etha war im April 2018 mit seiner krebskranken Mutter für einen Familienbesuch nach Istanbul gereist. Am Tag vor ihrer Rückreise wurde der 33-Jährige in Istanbul wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in der linksextremen Gruppe MLKP festgenommen. Mitte Februar wurde er zwar aus der Untersuchungshaft entlassen, doch durfte er bislang Istanbul nicht verlassen.

Krebskranke Mutter besuchte ihn drei Mal während Inhaftierung

Laut dem Solidaritätskreis, der sich in Köln zur Unterstützung von Demirci gebildet hat, besuchte seine Mutter ihn drei Mal in der Haft in Istanbul. Zuletzt war sie demnach im Mai bei ihrem Sohn. Sie habe sich immer wieder Vorwürfe gemacht, überhaupt mit ihrem Sohn nach Istanbul gefahren zu sein, erklärte der Solidaritätskreis. Die nächste Verhandlung im Verfahren gegen Demirci ist erst für den 15. Oktober angesetzt.


Die Beerdigung von Demircis Mutter soll nach Angaben des Solidaritätskreises am Montag in Köln-Mühlheim stattfinden. Der Kreis hatte regelmäßige Mahnwachen zunächst für Demircis Freilassung und dann für seine Ausreisegenehmigung organisiert. Auch am Todestag der Mutter fand eine solche Mahnwache statt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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