Welle von Hasskommentaren 47 Täter nach Beleidigungen gegen Polizei im Internet verurteilt
Ein 21-Jähriger hatte eine Welle an Hasskommentaren gegen die Polizei in Baden-Württemberg ausgelöst. Trotz Pseudonymen konnten 47 Täter ausfindig gemacht und zu Strafzahlungen verurteilt werden.
Die Polizei und Staatsanwaltschaft in Heilbronn haben eine gegen die Polizei gerichtete Welle von Hasskommentaren im Internet aufgearbeitet und eine Vielzahl von Strafbefehlen erwirkt. Insgesamt seien 47 Täter ermittelt worden, die für ihre Beleidigungen zusammen 47.000 Euro an Strafen zahlen mussten, teilten die Ermittler mit. Der höchste Strafbefehl lief demnach über 4.000 Euro.
Auslöser der Hasswelle war ein Vorfall bei einem Rosenmontagsball in Neckarsulm im Februar 2017. Dort sei ein 21-Jähriger von Security-Kräften aus der Halle verwiesen worden. Nachdem er sich dem Verweis widersetzte, habe die Polizei ihn aus der Halle geholt. Dabei habe der 21-Jährige Widerstand geleistet und zwei Polizisten verletzt, der Mann musste daraufhin eine Nacht in einer Zelle verbringen.
Seine Sicht der Vorfälle schilderte der Mann den Ermittlern zufolge am folgenden Tag bei Facebook. Dabei habe er sich als Opfer brutaler Polizeigewalt dargestellt und Zeugen gesucht. In der Folge trugen sich dann laut Polizei zahlreiche Nutzer mit Angriffen auf die Neckarsulmer Polizei und die Polizei im Allgemeinen ein. Es habe Kommentare wie "Fuck the Police, Scheiß Volksverräter", "was für Hurensöhne diese Drecksbullen" und "wie ich diese Schweine hasse" gegeben. Durch die Ermittlungen seien die Urheber dieser Hasskommentare ermittelt und jetzt bestraft worden.
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Die Heilbronner Polizei und Staatsanwaltschaft riefen zu einem respektvollen und friedlichen Umgang miteinander im Netz auf, damit sich jeder online wohlfühlen könne. Oft würden sich die Verfasser von Hasskommentaren hinter Pseudonymen verstecken – der vorliegende Fall zeige aber, dass sie dennoch ermittelt werden könnten.
- Nachrichtenagentur AFP