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Göhrde-Morde: Polizei in Lüneburg bittet mit diesen Bildern um Hinweise


Galerie des Schreckens
Polizei bittet mit Bildern um Hinweise zu Göhrde-Serienmörder

Von t-online, dpa, jmt

Aktualisiert am 08.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Bild von roten Schuhen: Gefunden wurden sie vergraben auf dem Grundstück des Serienmörders – so wie viele weitere Gegenstände, die Opfern gehört haben könnten.Vergrößern des Bildes
Ein Bild von roten Schuhen: Gefunden wurden sie vergraben auf dem Grundstück des Serienmörders – so wie viele weitere Gegenstände, die Opfern gehört haben könnten. (Quelle: Polizeidirektion Lüneburg)

Hunderte Taten könnten auf das Konto des sogenannten Göhrde-Mörders gehen – nun gehen die Ermittler mit Bildern von Asservaten an die Öffentlichkeit. Sie hoffen, so einige der Verbrechen aufklären zu können.

Im Fall des mutmaßlichen Serienmörders von Lüneburg bittet die Polizei um Hinweise zu zahlreichen Asservaten, die im Zusammenhang mit Hunderten Verbrechen stehen könnten. An diesem Dienstag veröffentlichte die Polizeidirektion Lüneburg eine Galerie der mutmaßlichen Relikte des Serienmörders Kurt-Werner Wichmann, der 1993 in Haft Suizid beging – ohne jemals zur Aufklärung seiner Taten beigetragen zu haben.

Tötungsdelikte und Vergewaltigungen

Derzeit prüft die Ermittlungsgruppe "Göhrde" weit mehr als 200 Taten, wie t-online.de bereits im April berichtete. Seitdem hat sich die Zahl lediglich um eine weitere mögliche Tat auf 236 erhöht. Dazu gehören Tötungsdelikte und Vergewaltigungen. Man könne von einer Vielzahl von Fällen mit Wichmann als Täter in Deutschland und darüber hinaus ausgehen, sagte die Polizei. Darunter sind aber vermutlich auch viele Fälle, die nicht mit dem ehemaligen Friedhofsgärtner in Verbindung stehen. Geprüft werden alle denkbaren Zusammenhänge, wenn es Parallelen gibt – denn ein Mittäter könnte noch leben.

Zumindest in einigen Fällen soll Wichmann von einem als Beschuldigten geführten möglichen Komplizen unterstützt worden sein. Der Mann schweigt allerdings und will bislang nicht mit der Polizei sprechen. Der Friedhofsgärtner Wichmann selbst beging im April 1993 Suizid, als er wegen anderer Vorwürfe in Untersuchungshaft saß. Er gilt als Verantwortlicher für die zwei Doppelmorde in der Göhrde von 1989, die bundesweit für Schlagzeilen sorgten.

Vergrabene Leiche und ein Fahrzeug

In dem Waldgebiet östlich von Lüneburg wurden damals zwei Paare ermordet. Sie wurden erschossen, erschlagen und stranguliert. Unter einer Garage auf einem früheren Grundstück Wichmanns wurde im September 2017 am Stadtrand von Lüneburg zudem die Leiche einer seit 1989 verschwundenen Frau gefunden. Auf seinem Grundstück vergrub Wichmann auch zu Lebzeiten ein Fahrzeug, "in dem mit großer Wahrscheinlichkeit ein Leichnam transportiert wurde", teilte die Polizei mit.

Da es Wichmanns Affinität gewesen sei, Dinge zu vergraben, hatten die Ermittler in einer Großaktion 2018 das Wohnhaus und das Grundstück abgesucht – und waren dabei neben dem Pkw auch auf die zahlreichen Asservate gestoßen, mit deren Bildern sie nun an die Öffentlichkeit gehen. Darunter befinden sich Pistolen und Messer, Handtaschen und Schuhe, Ringe, Münzen und Gebrauchsgegenstände. Eine mögliche Verbindung zum Fall Monika Frischholz schließen die Ermittler allerdings mittlerweile aus.


217 der Asservate seien auch an das Landeskriminalamt in Hannover geschickt worden, sagte Ermittlungsgruppenleiter Jürgen Schubbert. Erste Gutachten lägen bereits vor. "Bisher hat sich aus diesen Rückmeldungen kein entscheidender Hinweis ergeben." Die Gegenstände würden noch ausgewertet. Wer etwas auf den Fotos wiedererkenne, möge sich bei der Polizei melden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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