Beihilfe bei 5.230 Morden Anklage gegen ehemaligen SS-Wachmann aus Hamburg

Ein früherer SS-Wachmann steht in Hamburg vor Gericht. Er soll Beihilfe bei über 5.000 Morden geleistet haben. Der 92-Jährige soll als Schütze im Konzentrationslager gearbeitet haben.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat nach Informationen der "Welt" Anklage gegen einen 92 Jahre alten ehemaligen SS-Wachmann wegen Beihilfe zum 5.230-fachen Mord erhoben. Eine Sprecherin bestätigte, dass es eine Anklage im Zusammenhang mit NS-Verbrechen gebe, weitere Details nannte sie zunächst nicht.
Laut "Welt" soll der Hamburger von August 1944 bis April 1945 als SS-Schütze im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig eingesetzt gewesen sein. Laut Anklage soll er die Morde dort durch seine Tätigkeit als Wachmann gefördert haben.
Er kam als 17-Jähriger zur SS
Die Zeitung zitiert aus Aussagen des Mannes, der als 17-Jähriger zur SS gekommen sei. Demnach räumte er seinen Einsatz in dem KZ ein. Ihm hätten die Gefangenen – von denen er gewusst habe, dass es Juden waren – leid getan. Schuldig fühle er sich nicht. "Was hätte es denn genutzt, wenn ich weggegangen wäre, dann hätten sie jemand anders gefunden", zitiert die "Welt" den Mann.
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Im KZ Stutthof und seinen Nebenlagern sowie auf den sogenannten Todesmärschen zu Kriegsende starben nach Angaben der für die Aufklärung von NS-Verbrechen zuständigen Zentralstelle in Ludwigsburg 65.000 Menschen.
- Nachrichtenagentur dpa