Verbrechen wahrscheinlich Festnahme im Fall der vermissten Rebecca
Die 15-jährige Rebecca R. ist seit zehn Tagen verschwunden, jetzt hat die Polizei einen Verdächtigen verhaftet. Es erhärtet sich der Verdacht auf eine Straftat.
Im Fall der vermissten 15-jährigen Rebecca aus Berlin hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Die Person werde derzeit vernommen, sagte ein Polizeisprecher.
Der Verdacht einer Straftat habe sich erhärtet, teilte die Polizei weiter mit. Näheres zu dem Festgenommenen wurde zunächst nicht veröffentlicht, die Vernehmung und die Ermittlungen dauern noch an, zuvor waren bereits 117 Hinweise zur Rebeccas Verschwinden bei der Polizei eingegangen, wie eine Sprecherin gegenüber t-online.de bestätigte.
Am Wochenende vor zehn Tagen übernachtete Rebecca bei ihrer 27-jährigen Schwester Jessica im Berliner Stadtteil Neukölln. Morgens verschickte sie noch Nachrichten via WhatsApp, dann verschwand sie ohne sich zu verabschieden aus der Wohnung. Seitdem fehlt von Rebecca jede Spur.
In dem Fall hat die Mordkommission die Ermittlungen übernommen, weil die Polizei nicht ausschließt, dass das Mädchen einer Straftat zum Opfer gefallen sein könnte. Zudem wird die Familie jetzt auch selbst aktiv: Die 23-jährige Schwester Vivian verteilte bereits im Berliner Bezirk Rudow Handzettel. Auf die Zettel hat die Familie über Rebecca geschrieben: "Wenn ihr sie gesehen habt, oder näheres wisst, meldet euch bitte sofort."
Um 7.14 Uhr ist das Mädchen verschwunden
Auf Instagram ruft Vivian zu weiteren Suchaktionen auf. Sie teilt ein Foto, auf dem zu lesen ist: "Alle, die helfen wollen suchen und Flyer aufhängen: Am Donnerstag, 15 Uhr, vor der Sparkasse bei den Gropiuspassagen." Mit dem Schlagwort "#findbecci" sind auf Instagram Flugblätter zu sehen.
Vor ihrem Verschwinden hatte Rebecca noch ein Wochenende mit ihrer ältesten Schwester Jessica verbracht. Am Montagmorgen, den 18. Februar 2019, wollte der Mann von Jessica nach deren jüngerer Schwester schauen. Doch um 7.15 Uhr war das blonde Mädchen bereits verschwunden, dabei hätte ihr Schulunterricht erst um 9.50 Uhr begonnen.
Schwager von Rebecca unter Verdacht
Einige User verdächtigen bereits den Schwager von Rebecca, die Schwester Vivian nahm den jedoch auf Instagram in einem Posting in Schutz: "Bitte lasst diese Hetzjagd auf meinen Schwager“, sagt sie. Er sei ein "herzensguter Mensch", die ganze Familie von Rebecca liebe ihn von ganzem Herzen. Ganz am Schluss sagt sie: "Wir lassen euch es wissen, wenn wir Becci endlich gefunden haben.“
"Es muss etwas passiert sein. Unsere Tochter würde nicht einfach so verschwinden", sagt der 55-jährige Vater von Rebecca, Bernd Reusch, gegenüber der "Berliner Morgenpost" und fügt hinzu: "Wir suchen weiter, sie könnte überall sein."
Seine Frau, Brigitte Reusch, erklärte im Boulevardmagazin "Brisant": „Ich denke jeden Tag, ich müsste aus diesem Alptraum aufwachen. Das ist für uns sehr hart". Die Eltern haben Medienangaben zufolge auch Nachbarn angehalten, nach ihrer Tochter die Augen offen zu halten. Die Familie habe sogar selbst ein Feld in der Nähe des Wohnortes abgesucht.
Neun Tage nach dem Verschwinden des Mädchens waren Polizeiangaben zufolge bis Mittwochmittag 96 Hinweise eingegangen. Die Polizei fand inzwischen ein Kleidungsstück, Medienberichten zufolge soll es sich um ein graues Oberteil handeln.
Mögliche Mobbing-Vorfälle in Rebeccas Schule
Ob das Kleidungsstück Rückschlüsse auf ihr Verschwinden zulässt, sagte die Polizei bisher nicht. Auch mit einem Hubschrauber wurde zwischenzeitlich nach Rebecca gesucht.
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Inzwischen wurde auch Rebeccas Handy von der Polizei ausgewertet, auch hier sind noch keine Ergebnisse bekannt. Dass Mobbing-Vorfälle in der Schule von Rebecca der Auslöser für ihr Verschwinden sein könnten, wurde bisher nicht bestätigt.
- Mit Material von dpa, rtr
- Pressemitteilung der Polizei
- Bild: Polizei hat Zugruff auf Rebeccas WhatsApp-Profil
- Berliner Morgenpost: Polizei stellt Kleidungsstück sicher
- Bild: Kleidungsstück von Polizei sichergestellt