Komplizen des Todesopfers Nach tödlicher Explosion: Tatverdächtige in Haft
Ein 19-Jähriger stirbt, als an einem Bahnhof in Halle an der Saale ein Fahrkartenautomat gesprengt wird. Zwei junge Verdächtige sitzen nun in Haft – möglicherweise Komplizen des Getöteten.
Nach der Explosion eines Fahrkartenautomaten, bei der an einem S-Bahnhof in Halle an der Saale ein 19-Jähriger ums Leben kam, ist ein Haftbefehl gegen zwei junge Verdächtige erlassen worden. Einem 15-Jährigen aus Halle und einem 20-Jährigen aus dem rund 30 Kilometer entfernten Köthen wird die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen, wie Staatsanwalt Klaus Wiechmann sagte.
Der Schüler und der arbeitslose Mann sollen somit leichtfertig den Tod eines Menschen verursacht haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass auch der 19-Jährige aus Halle an der Tat am Samstagabend beteiligt war.
Die beiden Verdächtigen kamen laut Wiechmann in die Jugendanstalt Raßnitz, die zwischen Halle und Leipzig liegt. Sie hätten sich gegenüber der Polizei zu den Tatvorwürfen geäußert. Nähere Angaben machte der Staatsanwalt unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht. Die mutmaßlichen Täter waren von der Polizei kurz nach der Tat festgenommen worden.
Die Täter wollten an das Geld im Ticketautomaten
Nach den ersten Ermittlungen wurde ein Gasgemisch für die Explosion des Automaten verwendet, um so an das Bargeld zu gelangen. Ein Lokführer hatte den leblosen 19-Jährigen in einer Blutlache neben dem zerstörten Fahrkartenautomaten entdeckt. Die Ermittler fanden auch die Geldkassette aus dem Automaten, die die Täter erbeutet hatten. Die Höhe der Beute und die Höhe des Sachschadens sind noch unbekannt.
- Tödlicher Vorfall in Halle: Mann stirbt bei Explosion eines Fahrkartenautomaten
Unterdessen untersucht eine Ermittlungsgruppe der Polizei den Angaben nach die Frage, ob die Verdächtigen auch für eine Serie von Automatensprengungen in Halle verantwortlich sind. Allein im Oktober zählte die Polizei bislang sieben weitere Fälle in der Stadt – sechs Fahrkarten- und einen Geldautomaten.
- dpa