Islamist Pierre Vogel vor Gericht "Würde sie heute Nacht noch töten"

Im Terrorprozess gegen den Islamisten Sven Lau in Düsseldorf gerät dessen langjähriger Weggefährte Pierre Vogel im Zeugenstand unter Druck. Das Gericht spielte abgehörte Telefonate zwischen beiden ab.
Darin bejubelt Vogel, dass Lau auf die Frage, ob es sich bei den Kämpfern in Syrien um Freiheitskämpfer oder Terroristen handelt, "Freiheitskämpfer" geantwortet hatte. "Super, Hammersatz, Bruder, ich muss mich bedanken", sagt Vogel in dem Mitschnitt.
Erst nach langer Beratung mit seinem Anwalt sagte Vogel am Mittwoch dazu, dass dies damals eine Fehleinschätzung und falsche Formulierung gewesen sei. "Man kann nicht pauschal alle als Freiheitskämpfer bezeichnen." Er glaube aber, Lau habe damals die Freie Syrische Armee (FSA) gemeint.
Vogel gratuliert Lau
In einem anderen Telefonat hört man Vogel sagen: "Würde es kein Gesetz geben in Deutschland, würde ich heute Nacht noch dahin fahren und sie töten." Wen er meinte, blieb unklar.
In einem weiteren Telefonat richtet Lau - offenbar aus Syrien - Pierre Vogel Grüße vom mutmaßlichen IS-Kommandanten Konrad S. aus. Diese Aussage erscheint widersprüchlich, denn Vogel stand im letzten Jahr auf einer Todesliste des IS.
Auch zum "Focus"-Artikel "Staatsfeind Nr. 1" beglückwünscht Vogel seinen "Bruder" Lau am Telefon. "Es ist mir eine große Ehre, mit dem Staatsfeind Nr. 1 zu reden." Lau ist am Düsseldorfer Oberlandesgericht wegen Unterstützung der islamistischen Terrorgruppe Jamwa angeklagt. Ihm wird seit vergangenem September der Prozess gemacht.