Sperrung in Essen Islamisten planten offenbar Anschlag auf Einkaufszentrum

Die Terrordrohung, die zur Sperrung eines Einkaufszentrums in Essen führte, hat offenbar einen islamistischen Hintergrund. Das verlautete aus Ermittlerkreisen.
Der WDR meldete, nach seinen Informationen habe eine Person aus dem Ausland mit Bezug zur Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) den Auftrag für den Anschlag erteilt und die Bombenbauanleitung gleich mitgeliefert. Eine Bombe wurde allerdings bisher nicht gefunden.
Die Polizei geht dennoch davon aus, dass sie einen Anschlag verhindert hat. Es gebe zwar keine Erkenntnisse, wie der Plan umgesetzt werden sollte, aber die Hinweise auf das Einkaufszentrum Limbecker Platz und die Tatzeit Samstag seien sehr konkret gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Die Polizei hatte noch vor der Öffnung am frühen Morgen angeordnet, dass das innerstädtische Einkaufszentrum den ganzen Tag geschlossen bleibt. Zwei Männer aus Oberhausen wurden am Nachmittag vernommen. Ihre Wohnungen wurden durchsucht. Die Polizei sprach zunächst nicht von Tatverdächtigen. Die Sicherheitskräfte verstärkten aber auch ihre Präsenz am Oberhausener Einkaufszentrum Centro.
Entscheidung bereits in der Nacht
Die Polizei hatte die Information nach eigenen Angaben von anderen Behörden erhalten und nahm die Bedrohung sehr ernst. "Wir als Polizei sind die Sicherheitsbehörde, und wir haben uns dazu entschieden, wir machen das Einkaufszentrum zu", sagte Polizeisprecher Christoph Wickhorst. Die Entscheidung sei in der Nacht gefallen. Das Management war am frühen Morgen informiert worden.
An anderen Stellen der Stadt war die Essener Polizei nicht verstärkt im Einsatz. "Die Hinweise, die wir erhalten haben, bezogen sich so konkret auf das Einkaufszentrum, dass wir den Kreis nicht weiter gezogen haben", sagte ein Polizeisprecher. Die Bundespolizei teilte jedoch mit, ihre Präsenz am Essener Hauptbahnhof verstärkt zu haben.