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Porno-Killer geschnappt: Berliner wird als Held gefeiert


Kriminalität
Hier tappt der Porno-Killer in die Falle

Von dpa
Aktualisiert am 05.06.2012Lesedauer: 2 Min.
Eine Überwachungskamera filmt den mutmaßliche Mörder von Montreal in Berlin vor einem Internet-CaféVergrößern des Bildes
Eine Überwachungskamera filmt den mutmaßliche Mörder von Montreal in Berlin vor einem Internet-Café (Quelle: dapd)
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Mit den Worten "Ihr habt mich!" ergab er sich der Berliner Polizei: Der Porno-Killer von Montreal, der für einen bizarren Mord vor laufender Kamera verantwortlich gemacht wird, ist nach 7000 Kilometern Flucht in Berlin festgenommen worden. Der 29 Jahre alte Mann soll seinen Freund erstochen, enthauptet und zerstückelt haben. Die Leichenteile schickte er an politische Parteien in Kanada. Die Polizei vermutet derweil noch weitere Taten.

In einem Internet-Café in Berlin-Neukölln hatte sich der Mann Pornos und Zeitungsartikel angeschaut - über sich selbst. Der Mann, den kanadische Zeitungen den "Schlächter von Montreal" nennen, war von Interpol gejagt und sein Mobiltelefon in Paris geortet worden. Enttarnt wurde er schließlich von den Betreibern des Berliner Internet-Cafés.

Angestellter hielt Mannschaftswagen an

"Ich lese viel, deshalb habe ich ihn erkannt", sagte Kadir Anlayisli, der Angestellte des Internet-Cafés. Der Fremde habe auf Französisch nach einem Internetzugang gefragt. Anlayisli habe dann auf der Straße einen Polizeiwagen angehalten, erzählten Ladenbesucher - angeblich sei er erst beim zweiten Wagen erfolgreich gewesen, weil man ihm zunächst nicht geglaubt habe.

Die Polizei erklärte, einer von drei Mannschaftswagen, die zufällig vorbeifuhren, habe angehalten. Sieben Polizisten seien schließlich in den Laden gegangen. Der Kanadier habe zunächst einen falschen Namen genannt, dann aber resigniert mit den Worten: "You got me!". Er wurde in Handschellen abgeführt.

Hat er weitere Menschen umgebracht?

"Ich habe nur meine Pflicht getan", sagte Anlayisli. Weiter wollte er sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht äußern. Im Laden gibt es eine Überwachungskamera, die alles aufzeichnete. Der Ladenbesitzer wollte erst einmal in Ruhe mit seinen Mitarbeitern reden. Ob er erschrocken sei? "Eigentlich schon, ja." Er habe erst mal Angst bekommen. "Aber jetzt geht es mir gut."

Der Porno-Killer könnte nach Auffassung der kanadischen Polizei für weitere ungeklärte Kriminalfälle verantwortlich sein. "Wenn man einem solchen Menschen gegenüber steht, denkt man an andere Verbrechen", sagte Polizeisprecher Ian Lafrenière, ohne Details zu nennen. Die Ermittlungen gegen ihn seien noch "weit davon entfernt", abgeschlossen zu werden, ergänzte er.

Glückwünsche aus Kanada

Die Abendnachrichten zwischen Prince Edward Island und Vancouver kannten kaum ein anderes Thema als die Festnahme in Berlin. Glückwünsche für die Polizei kamen von Premierminister Stephen Harper persönlich. Kanada will nach Medienberichten sofort die Auslieferung beantragen. Das könne allerdings Jahre dauern, sagte Rechtsexperte Gary Botting dem "Toronto Star": "Das ist das Gegenstück zum Fall Karlheinz Schreiber." Der Auslieferung des Waffenhändlers 2009 nach Deutschland war ein fünfjähriges juristisches Tauziehen vorausgegangen.

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