Kriminalität Immer mehr bizarre Details über den Vater kommen ans Licht
Nach dem Fünffach-Mord im französischen Nantes werden immer mehr bizarre Details aus dem Leben des Familienvaters bekannt. Auf der katholischen Internetseite "cite-catholique.org" diskutierte der 50-Jährige über Tier- und Menschenopfer und die "göttlichen Offenbarungen" seiner Mutter, berichtete die Zeitung "Libération".
Im April 2010 hatte der Mann demnach eine Internet-Diskussion eröffnet mit dem Titel: "Die Notwendigkeit der Opfergabe." Er schrieb: "Worin besteht der Nutzen oder die Lust Gottes, wenn man ihm ein Tier opfert, ein Kind, einen Menschen, seinen Sohn? Danke für eure Antworten."
Leichen im Garten entdeckt
Die Ermittler hatten am vergangenen Donnerstag die Leichen der 48-jährigen Agnès Dupont de Ligonnès und ihrer Kinder unter der Terrasse des Reihenhauses der Familie vergraben gefunden. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, dass die Frau und alle vier Kinder im Alter von 13 bis 20 um den 4. April herum mit jeweils zwei Schüssen aus nächster Nähe im Schlaf getötet wurden. Auch die beiden Labrador-Hunde der Familie wurden erschossen.
Mit Unterstützung der internationalen Polizeiorganisation Interpol wird seitdem weltweit nach dem Vater, dem 50-jährigen Xavier Dupont de Ligonnès, gefahndet.
Verdächtiger führte wohl Doppelleben
Die Polizei wertet die Internetaktivitäten des tatverdächtigen Vaters als wichtige Hinweise auf dessen Geisteszustand. Spuren sollen derzeit nach Österreich und Schweden führen. Der 50-Jährige, der hinter der Fassade eines religiösen Durchschnittsbürgers offensichtlich ein Doppelleben führte, soll zuletzt im südfranzösischen Roquebrune-sur-Argens gesehen worden sein.
Große Anteilnahme beim Trauergottesdienst
Heute haben hunderte Menschen Abschied von der getöteten Familie. Der Trauergottesdienst fand in der Kirche Saint-Félix statt, die die Mutter zusammen mit ihren Kindern oft besucht hatte. Der jüngste Sohn Benoît hatte dort auch im Chor gesungen. Die Särge mit den Leichen waren kurz vor Beginn der Zeremonie in fünf Leichenwagen vorgefahren und in das Gotteshaus gebracht worden.
Die Angehörigen hatten in der Todesanzeige darum gebeten, auf Kränze und Blumen zu verzichten. Zudem forderten sie die Medien auf, den Schmerz der Familie zu respektieren. Die Beisetzung soll am Samstag im kleinen Kreis im Heimatort der Mutter in Burgund folgen.