"Letzte Generation" Nato-Draht soll Klimaaktivisten fernhalten
Sylt geht mit Nato-Stacheldraht gegen die "Letzte Generation" vor. Außerdem beginnt am Dienstag der Prozess gegen mehrere Aktivsten der Klima-Gruppe.
Im August 2024 haben Demonstranten der Klima-Initiative "Letzte Generation" für Aufsehen gesorgt, als sie sich auf dem Flughafen der Nordseeinsel Sylt neben einem Privatjet am Boden festklebten. Ihr Versuch, das Flugzeug mit Farbe zu besprühen, scheiterte jedoch. Um Zugang zum Gelände zu erhalten, schnitten drei Aktivisten damals ein Loch in den Zaun des Flughafens. Während einer von ihnen durch die Polizei gestoppt wurde, gelang es den beiden anderen, sich neben einem Privatjet festzukleben.
Bereits im Juni 2023 hatten Aktivisten eine ähnliche Aktion gestartet. Mit einem Bolzenschneider verschafften sie sich Zugang zum Airportgelände und besprühten einen Privatjet orange. Anschließend klebten sie sich auf den Tragflächen des Flugzeugs fest.
Hohe Strafen drohen
Um künftig solche illegalen Aktionen zu verhindern, wurden nun verstärkte Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Laut "Bild"-Zeitung soll ein NATO-Draht – das ist gedrehter Stacheldraht – ein erneutes Eindringen unmöglich machen. Flughafenchef Stephan Haake sagte der "Sylter Rundschau": "Unsere Sicherheitsmaßnahmen werden seit rund einem Jahr kontinuierlich verstärkt. Nur sind diese nach außen hin bislang vielleicht nicht so sichtbar gewesen wie die aktuelle Maßnahme." Der neue Stacheldraht solle auf einer Länge von rund einem Kilometer verlegt werden, schreibt "Bild" weiter.
Darüber hinaus beginnt am Dienstag in Itzehoe der Prozess gegen sechs Mitglieder der "Letzten Generation". Die Gruppe steht wegen des Farbanschlags auf den Sylter Flughafen sowie einer Attacke auf dem Golfplatz des 5-Sterne-Hotels "Budersand" in Hörnum vor Gericht. Die Flensburger Staatsanwaltschaft hat drei Männer (27, 44, 61) und drei Frauen (22, 24, 28) angeklagt. Den Angeklagten werden Störung öffentlicher Betriebe, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung vorgeworfen. Das Urteil wird für den 15. November erwartet. Den Aktivistinnen und Aktivisten drohen hohe Geldstrafen, sogar Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren sind möglich.
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