Beschuldigter an Deutschland ausgeliefert Erben-Ermittler steckte Millionensumme in die eigene Tasche
Nach dem Tod eines Menschen stehen seine Erben nicht immer zweifelsfrei fest. Deshalb gibt es Ermittler, die nach den rechtmäßigen Erben suchen. In Sachsen wird nun gegen einen Ermittler ermittelt.
Ein sogenannter Erben-Ermittler ist bereits Ende Oktober nach Deutschland ausgeliefert worden. Der Mann steht im Verdacht, mindestens 1,6 Millionen Euro aus verschiedenen Nachlässen unterschlagen zu haben. Die Leipziger Staatsanwaltschaft wirft dem 65-jährigen Deutschen Untreue vor.
Mitte Juni wurde der Mann aufgrund eines internationalen Haftbefehls in Österreich festgenommen. Zeitgleich fanden Durchsuchungen an mehreren Standorten in Deutschland, Österreich und Slowenien statt. Dabei wurden Beweismittel und Vermögenswerte sichergestellt, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Nach seiner Auslieferung entschied der Haftrichter in Leipzig, dass der Mann in Haft bleibt. Weitere Details über den Beschuldigten wurden nicht bekannt gegeben.
Mann verschleierte seine Machenschaften
Den Ermittlungen zufolge hat der Erben-Ermittler in mindestens 29 Fällen Gelder aus Nachlässen nicht an die rechtmäßigen Erben weitergeleitet. Erben-Ermittler haben den Auftrag, nach rechtmäßigen Erben eines Verstorbenen zu suchen.
Erben-Ermittler
Erben-Ermittler werden in der Regel von Nachlasspflegern, Notaren und Gerichten von Amtes wegen beauftragt - oder sie werden nach einer öffentlichen Bekanntmachung selbst aktiv und werden in dem Fall auf Erfolgsbasis bezahlt. Der Beruf des Erbenermittlers kann autodidaktisch oder bei einem mit Erbenermittlung befassten Unternehmen erlernt werden.
Die Straftaten soll der Mann als Geschäftsführer verschiedener Gesellschaften begangen haben. Um seine Machenschaften zu verschleiern, habe er unter anderem Umfirmierungen, Sitzverlegungen und Neugründungen von Gesellschaften sowohl im Inland als auch im Ausland veranlasst.
- Nachrichtenagentur dpa