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Leipzig: Falscher Arzt behandelt Hunderte Patienten – Gerichtsprozess


Blutabnahmen, Rezepte, Krankschreibungen
Falscher Arzt behandelt Hunderte Patienten

Von t-online, ams

Aktualisiert am 07.11.2024Lesedauer: 1 Min.
Ein Arzt hält die Hand eines Patienten (Symbolbild): Im Fall des Palliativarztes Johannes M. könnte es ein fünftes Opfer geben.Vergrößern des Bildes
Ein Arzt hält die Hand eines Patienten (Symbolbild): In Leipzig steht ein 36-Jähriger vor Gericht. (Quelle: Getty Images)
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Ein Krankenpfleger behandelt Patienten, gibt sich aber als Arzt aus. Jetzt ist der Hochstapler vor Gericht. Sein Anwalt macht eine Ankündigung.

Ein 36-jähriger Mann hat sich in Leipzig als Arzt ausgegeben und seit Mitte 2020 Hunderte Patienten behandelt. Das berichten unter anderem die "Bild" und RTL. Nun begann gegen den Hochstapler der Prozess vor dem Landgericht Leipzig. Ihm werden unter anderem Betrug, Körperverletzung sowie Missbrauch von Titeln und Berufsbezeichnungen vorgeworfen. Insgesamt handelt es sich um 251 Anklagepunkte.

Der 36-Jährige eröffnete eine Privatpraxis für Allgemein- und Notfallmedizin und führte eigenständig Behandlungen durch – ohne jemals Medizin studiert zu haben. So behandelte er unter anderem mehrere Ärzte bei Hausbesuchen. Auch sein Vater habe an Terminen teilgenommen. Er sei als Assistenzarzt vorgestellt worden. Einige Patienten schöpften aufgrund der improvisierten Einrichtung seiner Praxis Verdacht.

Umfassendes Geständnis steht bevor

Ein Patient berichtet bei RTL von einer fehlenden Trennung zwischen Behandlungs- und Empfangsraum. Es wurden lediglich Sichtschutzwände genutzt. Besonders unsicher wirkte Sascha R., als er einem Patienten Blut abnehmen wollte, was diesen stutzig machte. Der Fall kam ins Rollen, als der Betroffene den falschen Arzt bei der Ärztekammer meldete.

Die Ermittlungen ergaben, dass sämtliche Zeugnisse des Angeklagten gefälscht waren. Er ist jedoch ausgebildeter Krankenpfleger. Nachdem seine falsche Praxis im Februar 2021 aufgeflogen war, setzte er seine "Behandlungen" online fort, bis auch dies gestoppt wurde. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Über seinen Anwalt kündigte der Angeklagte vor Gericht an, dass er am nächsten Verhandlungstag, dem 19. November, ein umfassendes Geständnis ablegen werde.

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