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Fall Kiabi: Aurélie Bard – die 100-Millionen-Euro-Betrügerin aus Frankreich


Betrügerin ergaunerte 100 Millionen Euro
Ihr Luxusleben im Netz wurde ihr zum Verhängnis

Von t-online, lma

Aktualisiert am 28.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Aurélie Bard (Archivbild): Sie soll große Geldbeträge von verschiedenen Unternehmen veruntreut haben.Vergrößern des Bildes
Aurélie Bard (Archivbild): Sie soll große Geldbeträge von verschiedenen Unternehmen veruntreut haben. (Quelle: Screenshot Instagram @hautedesignbyab)

Aurélie Bard, einst Finanzchefin einer französischen Modekette, ist auf Korsika festgenommen worden. Zum Verhängnis wurden ihr Posts auf Social Media.

Aurélie Bard, ehemalige Finanzmanagerin der französischen Modekette Kiabi, ist wegen massiven Finanzbetrugs auf Korsika festgenommen worden. Die Französin soll während ihrer Tätigkeit bei Kiabi rund 100 Millionen Euro auf ein ausländisches Konto transferiert haben.

Laut Berichten nutzte Bard die Gelder, die als Firmenanlagen getarnt waren, um ihren luxuriösen Lebensstil zu finanzieren. Dazu gehörten Privatjets, Luxushäuser und hochwertige Einrichtungsprojekte. Ihren Reichtum stellte sie laut "Rheinischer Post" großzügig auf Social Media zur Schau.

Ermittlungen auch in Deutschland

Während ihrer Karriere bei Kiabi galt die 39-Jährige als kompetente Finanzverantwortliche und genoss das Vertrauen des Unternehmens. Offenbar nutzte sie ihr Wissen, um Gelder beiseitezuschaffen und in ihre eigenen Projekte zu lenken. Ein Teil des Geldes soll über die Volksbank Düsseldorf Neuss geflossen sein, wie Ende September bekannt wurde.

Neben der Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt deshalb auch die Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Es werde ein Ermittlungsverfahren geführt wegen Betruges und Urkundenfälschung in einem besonders schweren Fall, sagte Oberstaatsanwalt Hauke Lorenzen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Social Media wird ihr wohl zum Verhängnis

Wie "Der Standard" berichtet, wurden die Ermittlungen gegen Bard intensiviert, nachdem Kiabi im Juli 2024 auf die Gelder zugreifen wollte und deren Fehlen bemerkte. Bei einer Überprüfung wurden Unregelmäßigkeiten entdeckt, die zu Bard als mutmaßlicher Täterin führten. In ihrer Zeit als Finanzmanagerin gründete Bard in Florida mehrere Unternehmen unter Namen wie "EBH Group" und "Haute Design by Aurélie Bard LLC".

Ihre Webseite beschreibt sie als kreative Designerin und Unternehmerin, spezialisiert auf luxuriöse Inneneinrichtungen. Soziale Medien, insbesondere Instagram, spielten eine wichtige Rolle bei der Verhaftung – auf Bards Accounts waren Bilder von Partys und ihrem exklusiven Lebensstil zu sehen, darunter auch Fotos von einer Feier auf der griechischen Insel Mykonos kurz vor ihrer Festnahme.

Die französischen Ermittler konnten aufgrund dieser Hinweise ihren Aufenthaltsort zurückverfolgen und sie im August in einem Privatjet auf dem Flughafen Figari auf Korsika festnehmen. Seitdem sitzt sie in Untersuchungshaft. Im Gepäck der 39-Jährigen fanden die Behörden Schmuck und Luxusgegenstände im Wert von über 500.000 Euro, wie France Info berichtete. Das Modehaus Kiabi erklärte, der Verlust sei zwar hoch, gefährde aber nicht die Stabilität des Unternehmens nicht.

Nicht das erste Mal im Visier der Behörden

Aurélie Bard soll bereits bei ihrem früheren Arbeitgeber, Cultura, rund 60.000 Euro veruntreut haben, wie Recherchen von "Le Parisien" aufzeigten. Zu einer öffentlichen Anklage kam es wohl nicht, da Bard die Schuld eingestanden haben soll. In einem weiteren Fall soll Bard zu einer Bewährung von zwei Jahren verurteilt worden sein, wie "20min" berichtet. Sie soll damals rund 800.000 Euro von einem weiteren Unternehmen entwendet haben.

Für Aufsehen sorgte außerdem ihre Beziehung mit einem jungen Fußball-Hoffnungsträger. Bard soll übereinstimmenden Berichten zufolge über Jahre hinweg mehr als 140 Schecks in seinem Namen ausgestellt haben. Als der Mann ihr auf die Schliche kam, beendete er die Beziehung, wie RTL berichtet. "Ihr erstes Opfer bin ich", schildert der Betrogene später "Le Parisien". Insgesamt soll sie ihn um 680.000 Euro betrogen haben, wie die "Rheinische Post" schreibt. Ob Ermittlungen in diesem Fall eingeleitet wurden, ist ebenso wenig bekannt wie der Name des Fußballspielers.

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