Führte Garweg mehrere Beziehungen gleichzeitig? Ex-RAF-Terrorist: Frau meldet sich
Der ehemalige RAF-Terrorist Burkhard Garweg könnte gleichzeitig mehrere Beziehungen geführt haben. Eine Frau meldete sich jetzt bei der Polizei.
Ein kürzlich veröffentlichtes Handyvideo hat die Ermittler bei der Suche nach dem untergetauchten früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg auf eine neue Spur gebracht. Nach der Veröffentlichung des Videos hat sich eine Frau namens Karin bei den Ermittlern gemeldet und sich als die darin erwähnte Person zu erkennen gegeben. Dies bestätigte ein Sprecher des Landeskriminalamts Niedersachsen.
Die Personalien von Karin seien bekannt, sagte er. Weitere Details nannte er nicht.
LKA sucht Garwegs Frauen
Das Video zeigt nach Angaben von LKA und Staatsanwaltschaft Garweg im Jahr 2020 auf einem Gelände mit Fahrzeugen und Wohnwagen. Darin ist zu hören, wie er sagt: "Ganz viel Erfolg morgen bei der Prüfung, liebe Karin", während er lächelt.
Auf Grundlage dieser Aufnahme hoffen die Ermittler weiterhin auf Hinweise und rufen insbesondere Frauen dazu auf, sich zu melden, falls sie Beziehungen zu Garweg hatten.
Seit vielen Jahren wird gegen Burkhard Garweg (56) sowie Daniela Klette (65) und Ernst-Volker Staub (70) wegen versuchten Mordes und Raubes ermittelt. Die drei früheren Mitglieder der dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) sollen zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Diese Taten hatten demnach keinen terroristischen Hintergrund.
Nach der seelsorgerischen Hilfe ging es ins Bett
Daniela Klette wurde nach Jahrzehnten im Untergrund im Februar in Berlin festgenommen und sitzt derzeit in Untersuchungshaft im Frauengefängnis Vechta.
Laut dem Landeskriminalamt lebte Burkhard Garweg 2008 mit einer Frau in Berlin-Neukölln zusammen. Es gibt Verdachtsmomente, dass Garweg nicht nur eine Beziehung hatte, sondern möglicherweise mehrere gleichzeitig führte. Die "Zeit" berichtete zudem darüber, dass Garweg für mehrere Frauen "eine fast seelsorgerische Rolle eingenommen" habe. Diese sollen regelmäßig zu langen Gesprächen in seinen Berliner Bauwagen gekommen sein – manche dieser Sitzungen endeten anscheinend im Bett.
Der LKA-Sprecher fügte hinzu, dass Garweg sich in dieser Zeit in einem linken Milieu bewegte, dessen Mitglieder etwa 10 bis 15 Jahre jünger waren als er selbst. Alle Hinweise aus dem Fahndungsaufruf werden nun prioritär bearbeitet. Die Ermittler hoffen weiterhin auf neue Hinweise aus der Bevölkerung, um den lang gesuchten Ex-RAF-Terroristen fassen zu können.
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- Nachrichtenagentur dpa
