Falschinformation zu angeblichem Missbrauch Kita-Leiter in Freiburg mit Tod bedroht
In Freiburg werden in den sozialen Medien falsche Vorwürfe gegen eine Kita verbreitet. Es geht um angeblichen sexuellen Missbrauch. Inzwischen gibt es Tötungsaufforderungen.
In Freiburg hat die Polizei Ermittlungen wegen der massiven Verbreitung von falschen Vorwürfen aufgenommen. Die Anschuldigungen richten sich gegen eine Kita im Zusammenhang mit angeblichem sexuellem Missbrauch, verbreitet werden sie über die sozialen Medien.
Vor dem Hintergrund der dadurch ausgelösten irreführenden "Spekulationen" hatten Unbekannte unter anderem auch ein Bild eines Leiters einer Freiburger Kita samt Aufforderung zu dessen Tötung veröffentlicht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Stadt am Freitag mit. Sämtliche Behauptungen treffen demnach in keiner Weise zu.
Polizei: "Die Anschuldigungen entsprechen nicht der Wahrheit"
Die Ermittler prüfen inzwischen Straftatbestände wie Verleumdung und den öffentlichen Aufruf zu Straftaten. Auslöser waren in der vergangenen Woche Videos, die auf verschiedenen Social-Media-Plattformen verbreitet und vielfach kommentiert wurden. Die Erstellerin behaupte darin, "dass Kinder einer Kindertagesstätte in Baden-Württemberg an unbekannte Männer für sexuelle Missbrauchshandlungen herausgegeben würden". Die Videos erreichten "eine hohe öffentliche Reichweite" und sorgten für "starke Verunsicherung".
"Die Anschuldigungen entsprechen nicht der Wahrheit", betonten Polizei und Staatsanwaltschaft. Ihren Angaben zufolge gab es schon im Frühjahr sehr umfangreiche Ermittlungsverfahren gegen zwei Bedienstete einer Freiburger Kita, nachdem drei Mütter Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs erhoben hatten. Es ergaben sich jedoch keine Hinweise für derartige Straftaten.
Das im Mai eingestellte Verfahren habe sich auch nicht gegen den nun bedrohten und öffentlich angeprangerten Kita-Leiter gerichtet, erklärten die Ermittler. Die betroffene Kita erwirkte darüber hinaus eine zivilgerichtliche Unterlassungserklärung gegen eine der Mütter. Sie behauptete "den Sachverhalt weiterhin gegenüber dritten Personen".
- Nachrichtenagentur AFP