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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Beute bleibt verschwunden Millionen-Diebin war nur zwei Wochen in U-Haft
Die 31-jährige Bremerin hat mit Komplizen 8,2 Millionen Euro gestohlen. Nach einer Untersuchungshaft von zwei Wochen ist sie wieder auf freiem Fuß.
Die als "Millionen-Diebin" bekannte 31-jährige Yasemin G. aus Bremen ist nach kurzer U-Haft wieder auf freiem Fuß. Laut ihrem Anwalt Carsten Scheuchzer hat sie lediglich zwei Wochen im Gefängnis verbracht und muss sich nun zweimal die Woche bei der Polizei melden.
Yasemin G. wird vorgeworfen, im Jahr 2021 rund 8,2 Millionen Euro von ihrer damaligen Arbeitsstelle, dem Geldtransportunternehmen Loomis in Bremen, entwendet zu haben. Dabei handelte es sich um Bargeld, das später an Bankfilialen geliefert werden sollte. Anstatt das Geld in die dafür vorgesehenen Kassetten zu verpacken, soll sie es in einen Abfallcontainer gelegt haben und anschließend in einem Van geflohen sein. Mehr dazu lesen Sie hier.
Drei Jahre in Hotels abgetaucht
Nach der Tat war Yasemin G., die deutsch-türkischer Herkunft ist, für drei Jahre spurlos verschwunden. Laut einem Bericht der "Bild" hielt sie sich währenddessen in Luxushotels in der Türkei auf, verließ aber aus Angst, entdeckt zu werden, nie ihr Zimmer. Dann wurde ihr offenbar das einsame Leben zu viel. Sie stellte sich schließlich Mitte März selbst der Polizei und wurde am Bremer Flughafen festgenommen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wie ihr Anwalt mitteilte, geht es Yasemin G. mittlerweile gut: "Sie kommt langsam zur Ruhe. Es war eine aufregende und anstrengende Zeit. In ihrem gewohnten Umfeld und bei ihrer Familie fühlt sie sich wohl." Allerdings sei sie noch nicht wieder berufstätig.
Komplizin ist bereits verurteilt
Eine Komplizin von Yasemin G., Büşra S., wurde bereits im Juni 2021 festgenommen und inzwischen zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Sie soll Yasemin bei der Planung der Tat geholfen und sie während des Diebstahls telefonisch begleitet haben.
Trotz der Freilassung von Yasemin G. ist die mutmaßlich entwendete Beute von 8,2 Millionen Euro immer noch verschwunden. Gegen Yasemin G. liegt bislang keine Anklage vor, es wird jedoch erwartet, dass sie sich wegen Unterschlagung oder Diebstahl vor Gericht verantworten muss.