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RAF: Terroristen Staub und Garweg sind seit über 30 Jahren auf der Flucht


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Seit mehr als 30 Jahren untergetaucht
Das sind die zwei noch flüchtigen RAF-Terroristen


27.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Die Handout-Fotos der Staatsanwaltschaft Verden bilden möglicherweise Burkhard Garweg (l.) und Ernst-Volker-Staub ab.Vergrößern des Bildes
Die Handout-Fotos der Staatsanwaltschaft Verden bilden möglicherweise Burkhard Garweg (l.) und Ernst-Volker-Staub ab.
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Acht Raubüberfälle und über 30 Jahre im Untergrund: Wer sind die RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg?

Die seit Jahren gesuchte Linksterroristin und Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF), Daniela Klette, ist am Montag in Kreuzberg verhaftet worden. Lesen Sie hier mehr dazu. Damit sind nur noch zwei ehemalige Mitglieder der RAF auf freiem Fuß, der heute 70-jährige Ernst-Volker Staub und der 56-jährige Burkhard Garweg.

Staub wurde bereits 1984 mit mehreren anderen RAF-Mitgliedern verhaftet und 1986 zu vier Jahren Haft verurteilt. Kurz nach seiner Entlassung schloss er sich nach Informationen der Ermittler erneut der RAF an und ging in den Untergrund.

Trio beteiligte sich an Sprengstoffanschlag

Dort traf er auf den 14 Jahre jüngeren Garweg. Dieser soll sich laut einem Bericht im "Spiegel" in der linken Szene Hamburgs radikalisiert haben. Zusammen mit Garweg und seiner damaligen Partnerin Klette verschwanden die drei Anfang der Neunzigerjahre spurlos. Bis heute ist nicht ganz klar, in welchem Umfang sie sich in der sogenannten dritten Generation der RAF engagierten.

Ermittler sind sich aufgrund von DNA-Spuren sicher, dass Staub, Garweg und Klette an dem Sprengstoffanschlag auf das damals kurz vor der Eröffnung stehende Gebäude der JVA Weiterstadt beteiligt waren. Ob und inwiefern einer der dreien jedoch an einem der insgesamt neun Mordanschläge der dritten RAF-Generation beteiligt war, ist bis heute unklar.

Eine Million Mark Beute

Ein Jahr nach der offiziellen Auflösung der RAF im Jahr 1998 kommt es zu einem spektakulären Überfall in Duisburg. Drei maskierte Gestalten überfallen, bewaffnet mit einer Panzerfaust und Schnellfeuerwehrwaffen, einen Geldtransporter und erbeuten dabei mehr als eine Million D-Mark.

Zwei der drei Täter kann die Polizei zweifelsfrei anhand von DNA und Fingerabdrücken identifizieren – es sind Staube und Klette. Doch die Beute scheint nicht für neue Anschläge genutzt worden zu sein, sondern für die Finanzierung des eigenen Lebens. Dann wird es still um die drei. Bis es zwölf Jahre später zu einem Überfall auf einen Supermarkt in Celle kommt. Die Polizei vermutet, dass es sich bei den Tätern um Staub und Garweg handelt.

Insgesamt acht Raubüberfälle

Wieder wird es ruhig um die untergetauchten RAF-Terroristen, bis es vier Jahre später zu einem Überfall auf einen Geldtransporter kommt. Das Vorgehen entspricht genau dem des Trios in Duisburg. Wieder sind es drei Täter, wieder sind sie bewaffnet mit Panzerfaust und Schnellfeuerwaffen. Der einzige Unterschied zum Überfall vor 16 Jahren: Der Überfall misslingt und die Täter müssen fliehen. Ein halbes Jahr später, im Dezember 2015, kommt es zu einem erneuten Überfall auf einen Geldtransporter, wieder läuft er nach dem gleichen Muster ab. Wieder misslingt der Überfall.

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Inzwischen ist es den Ermittlern gelungen, die Verbindung zu dem untergetauchten Terror-Trio anhand von DNA-Proben aus den Tatfahrzeugen herzustellen. Das hält die drei jedoch nicht davon ab, es ein weiteres Mal zu versuchen. Bei einem erneuten Überfall auf einen Geldtransporter gelingt es ihnen, 600.000 Euro zu erbeuten. Insgesamt gehen nachweislich acht Überfälle auf ihr Konto – alle zwischen 1999 und 2016 begangen.

Experte: Bisher haben die meisten RAF-Mitglieder geschwiegen

Doch trotz einer großangelegten Fahndung gelingt es den Dreien immer wieder zu verschwinden. Über 30 Jahre lang lebten sie unentdeckt, ohne dass die Polizei einen Anhaltspunkt hatte, wo sie sich aufhalten könnten. Ob die Verhaftung von Klette nun dazu führt, dass auch Garweg und Staub geschnappt werden, bleibt abzuwarten.

Denn wie der RAF-Experte Butz Peters im Interview mit t-online (Das ganze Interview lesen Sie hier) erzählt, hätten die meisten RAF-Terroristen vor Gericht beharrlich geschwiegen – trotzdem stünden die Chancen so gut wie nie.

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