Festnahme auf Mallorca Frau soll geputzt haben, während ihr Ehemann starb
Auf Mallorca ist eine Deutsche nach dem Tod ihres Ehemannes festgenommen worden. Ihr wird unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. In Spanien drohen ihr bis zu 18 Monate Haft.
Die Polizei auf Mallorca hat eine Deutsche nach dem Tod ihres Ehemannes wegen unterlassener Hilfeleistung verhaftet. Während sich ihr 73-jähriger Mann auf der spanischen Ferieninsel im Sterben befand, soll die 65-Jährige geputzt haben, statt Erste Hilfe zu leisten oder den Notruf zu wählen. Die Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) bestätigte am Dienstag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Regionalzeitung "Diario de Mallorca".
Die Festnahme der Frau sei am Samstag erfolgt. Als Polizisten die Leiche in einer Wohnung in Can Picafort im Norden der Urlaubsinsel begutachteten, sei ihnen der Fall schnell merkwürdig vorgekommen, schrieb "Diario de Mallorca". Der Körper wurde dem Bericht zufolge offenbar bewegt, Blutflecken seien weggewischt worden, hieß es.
Wunden am Kopf
Zudem habe die Leiche des Ehemannes Wunden am Kopf aufgewiesen. Die Gerichtsmediziner und die Autopsie bestätigten jedoch, dass der Deutsche an inneren Blutungen gestorben sei, die er infolge einer langjährigen Krankheit erlitten habe. Allerdings geht die Polizei davon aus, dass die Frau nichts unternommen habe, als sich der Zustand ihres Mannes nach und nach verschlechterte.
Das spanische Strafgesetzbuch sieht bei unterlassener Hilfeleistung bis zu 18 Monate Haft und ein Bußgeld vor. Haftstrafen bis zu zwei Jahren werden in Spanien in der Regel zur Bewährung ausgesetzt. Das Paar wohnte auf der Insel.
- Nachrichtenagentur dpa