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Toter Junge in der Donau: Vermisster Ben Needham? Interpol sucht Hinweise


Toter Junge in der Donau
Britische Familie hofft auf Klärung von 32 Jahre altem Vermisstenfall

Von dpa, sic

Aktualisiert am 09.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Rekonstruiertes Gesicht: So könnte der Junge ausgesehen haben.Vergrößern des Bildes
Rekonstruiertes Gesicht: So könnte der Junge ausgesehen haben. (Quelle: Polizei Ingolstadt)

Interpol sucht nach Hinweisen auf die Identität einer in der Donau gefundenen Kinderleiche. Laut einer britischen Frau könnte es sich um ihren lange vermissten Sohn handeln.

Die internationale Polizeibehörde Interpol hat kurz nach einem Aufruf etliche Hinweise zu einem in Bayern in der Donau entdeckten toten Jungen erhalten. "Wir haben 33 Hinweise aus der Öffentlichkeit bekommen", sagte der Manager der DNA-Datenbanken von Interpol, François-Xavier Laurent, am Dienstag in Lyon. Diese Hinweise seien direkt über die Interpol-Webseite an Interpol und die deutsche Polizei geschickt worden. Nun beginne die Auswertung, um daraus vielversprechende Hinweise auszuwählen.

Wie der Interpol-Fahnder am Dienstag sagte, wird bei Hinweisen auf namentlich konkrete Kinder nun überprüft, ob diese noch leben oder ob diese dem Toten ähneln. Diese Arbeit werde Wochen, wenn nicht Monate, dauern. "Die Sicherheit, die wir jetzt haben, ist, dass dieser Junge wahrscheinlich nicht deutsch ist." Entweder stamme er aus einem angrenzenden oder einem weiter entfernten Land, sagte Laurent.

Handelt es sich um den seit 1991 verschwundenen Ben Needham?

Eine britische Familie macht sich deshalb Hoffnungen, dass es sich bei der Leiche um ihren seit 32 Jahren verschwunden Sohn handeln könnte. Kerry Needham, deren Sohn Ben 1991 im Alter von einem Jahr und neun Monaten in Griechenland verschwunden war, meldete sich bei den Behörden. Sie sagte, dass ihr Sohn der Rekonstruktion sehr ähnlich sah. "Ich bin froh, dass sie der Sache nachgehen", sagte Needham der britischen Zeitung "Mirror". "Jede Möglichkeit muss untersucht und ausgeschlossen werden. Wir hoffen, dass eines Tages eine Information auftaucht, die die Wahrheit ans Licht bringt."

Ben Needham ist 1991 auf der griechischen Insel Kos verschwunden, als seine Großeltern auf ihn aufpassten. Seitdem hat seine Mutter die Suche nach ihrem Sohn nicht aufgegeben.

Ermittler vermuten Mord als Todesursache

Deutsche Fahnder konnten auch mehr als ein Jahr nach dem Fund der Leiche bisher keinen Durchbruch vermelden. Ein Kanufahrer hatte den Leichnam am 19. Mai 2022 bei Großmehring östlich von Ingolstadt entdeckt. Der Junge, dessen genaue Todesursache weiter unklar ist, war in Plastik eingewickelt und mit einem Pflasterstein im Fluss versenkt worden. Es wird vermutet, dass er umgebracht wurde.

Nach Angaben von Interpol gehen die Ermittler davon aus, dass der Junge zum Zeitpunkt seines Todes zwischen fünf und sechs Jahre alt, etwa 1,10 Meter groß und rund 15 Kilogramm schwer war. Er hatte demnach braune Haare und die Blutgruppe 0. Interpol hatte zusammen mit dem internationalen Aufruf Ende August auch eine Rekonstruktion des Gesichts des Jungen versendet, die im Herbst 2022 erstellt worden war. Wie der Leiter des Bereichs operationelle Unterstützung und Analyse bei Interpol, Cyril Gout, sagte, handelt es sich um sehr viele Hinweise binnen weniger Tage.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • dailymail.co.uk: "Hopes rise for Ben Needham's family after DNA testing of body found in German river that is feared to be him"
  • mirror.co.uk: "Ben Needham: DNA experts called in as body of boy discovered in river is 'NOT German'"
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