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Ayleen A.: 14-Jährige aus Gottenheim tot in Hessen gefunden


Ayleen A. aus See geborgen
14-Jährige getötet? "Wir stehen alle unter Schock"

Von dpa, ann, lw

Aktualisiert am 31.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Ayleen A.: Die 14-Jährige war mehr als eine Woche lang verschwunden.Vergrößern des Bildes
Ayleen A.: Die 14-Jährige war mehr als eine Woche lang verschwunden. (Quelle: Polizei Freiburg)

Tagelang war sie verschwunden, nun steht fest: Die 14-jährige Ayleen A. ist gestorben. In ihrem Heimatort macht sich Trauer breit – und Fragen kommen auf.

Die 14-jährige Ayleen A. aus Gottenheim in Baden-Württemberg ist tot. Am Freitag war im Teufelssee im hessischen Wetteraukreis eine Leiche gefunden worden. Die gerichtsmedizinische Untersuchung habe ergeben, dass es sich um das Mädchen handelt, teilte die Polizei am Samstagabend in Freiburg mit. Der Wetteraukreis ist rund 300 Kilometer vom Elternhaus des Mädchens im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald entfernt. Der wegen seines zugewachsenen Ufers schwer zugängliche See befindet sich in einem Naturschutzgebiet nahe Bad Nauheim. (Aufnahmen der Gegend sehen Sie auch hier.)

Seit dem 21. Juli hatte die Polizei nach der 14-Jährigen gesucht. Viele Bewohner des Dorfes hatten dabei geholfen. Die Jugendliche hatte gegen 18 Uhr ihr Elternhaus in Gottenheim verlassen, um einem Freund ein Kleidungsstück vorbeizubringen und wurde seitdem vermisst. Freunde und Geschwister hatten rekonstruiert, dass das Mädchen an der Haustür des Freundes geklingelt hatte, aber niemand öffnete, berichtete die "Bild".

Um 18 Uhr habe die 14-Jährige die letzte WhatsApp-Nachricht geschrieben. Zeugenhinweisen zufolge soll sich die Jugendliche zwischen 19.30 Uhr und 20.30 Uhr nahe dem Freiburger Hauptbahnhof aufgehalten haben, der rund 12 Kilometer entfernt von ihrem Wohnort liegt.

Suche nach Begleitung von Ayleen A.

Sie soll dabei in Begleitung eines etwa gleichaltrigen Mädchens gewesen sein, das die Polizei wie folgt beschreibt: ca. 175 cm groß, mit langen braunen Haaren, bekleidet mit schwarzen Hotpants und bauchfreiem Oberteil oder Top.

Einem weiteren Hinweis zufolge soll Ayleen gegen 21.30 Uhr auf der Landstraße zwischen Waltershofen und Gottenheim gesehen worden sein. Hier sucht die Polizei nach einem möglichen Zeugen, welcher zu dieser Zeit die Straße mit seinem Fahrrad befuhr und das Mädchen gesehen haben müsste, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung. Sie bitte beide Personen dringend, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

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Ayleen könnte gewaltsam zu Tode gekommen sein

Polizisten hatten auch mit Hunden und einem Polizeihubschrauber nach der Jugendlichen gesucht. Familie und Freunde fertigten Plakate an und verteilten sie in der Region. Dutzende Hinweise gingen so bei der Polizei ein. Unter der Nummer (0761) 88 22 888 können sich bei der Kripo Freiburg weiterhin Zeugen melden.

Die Polizei teilte am Samstagabend aber zunächst keine weiteren Details zu dem Fall mit. Nach Informationen der "Badischen Zeitung" deuten die ersten Erkenntnisse und der Fundort der Leiche jedoch darauf hin, dass Ayleen A. gewaltsam zu Tode gekommen sein könnte.

Pressekonferenz am Montag geplant

Der "Schwarzwälder Bote" will Informationen über einen möglichen Verdächtigen haben. Dem Bericht zufolge soll die 14-Jährige Chatkontakt zu einem Mann gehabt haben, der bereits in den Tagen nach ihrem Verschwinden befragt worden sei. Der Mann sei ein vorbestrafter Sexualstraftäter. Er habe nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis unter Überwachung gestanden, um das Rückfallrisiko zu senken. Warum er dennoch zu Ayleen Kontakt haben konnte, sei unklar. Die "Bild" berichtete, der Verdächtige habe die Ermittler zum Fundort der Leiche geführt.

Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten diese Informationen zunächst nicht. "Wir bitten um Verständnis, dass wir über die bisherige Pressemitteilung hinaus keine Auskunft geben können", sagte am Sonntag ein Polizeisprecher in Freiburg. Fragen, die das Ermittlungsverfahren betreffen, sollen bei einer Pressekonferenz am Montag beantwortet werden.

"Wir stehen alle unter Schock"

Gottenheims Bürgermeister Christian Riesterer äußerte sich am Sonntagmorgen. "Wir stehen alle unter Schock", sagte er der "Badischen Zeitung" zufolge. Die Nachricht habe alle sehr getroffen, dieses Szenario habe man sich nicht vorstellen wollen, nicht vorstellen können.

Am Rathaus wurden Blumen und Kerzen zum Andenken an Ayleen abgelegt. Der Bürgermeister habe die Bürgerinnen und Bürger gebeten, der 14-Jährigen nicht vor ihrem Elternhaus zu gedenken, sondern dafür den Platz vor dem Rathaus zu nutzen.

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