Waldbrände in Kalifornien Trump macht Behörden für Feuerkatastrophe verantwortlich
Es ist einer der schlimmsten Flächenbrände in Kaliforniens Geschichte. Die Zahl der Opfer steigt. US-Präsident Trump macht die Behörden dafür verantwortlich. Die wehren sich.
Die Zahl der Todesopfer bei den schweren Waldbränden in Kalifornien steigt – und US-Präsident Donald Trump wirft den zuständigen Behörden Missmanagement vor. "Es gibt keinen Grund für diese massiven, tödlichen und teuren Feuer in Kalifornien außer dem schlechten Forstmanagement", schrieb Trump auf Twitter. Milliarden Dollar würden jährlich ausgegeben und trotzdem würden so viele Menschen sterben. Er drohte dem von den Demokraten regierten Staat mit dem Entzug von Bundesmitteln.
Der Verband der Feuerwehrleute in Kalifornien (CPF) feuerte zurück. Trump habe eine "uninformierte politische Drohung gegen die unschuldigen Opfer dieser verheerenden Feuer" ausgesprochen, sagte Verbandschef Brian Rice. Dies sei auch ein schmählicher Angriff auf die Feuerwehrleute, die ihr Leben riskieren würden. Naturkatastrophen seien weder republikanisch noch demokratisch – "sie zerstören unabhängig der Parteien".
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Auch der Verband der Feuerwehrleute der kalifornischen Stadt Pasadena kritisierte Trump scharf: "Mr. President, bei allem Respekt, Sie liegen falsch." Die Brände hätte nichts mit dem Forstmanagement zu tun.
Mindestens 25 Tote – 6.450 verbrannte Häuser
Die Zahl der Toten bei den Waldbränden in Kalifornien ist nach Angaben der Behörden auf 31 angestiegen. In der nordkalifornischen Ortschaft Paradise seien weitere sechs Leichen gefunden worden, teilte die Polizei am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Damit erhöhte sich dort die Zahl der Opfer auf 29 Menschen. Zudem seien weiterhin 228 Personen als vermisst gemeldet, hieß es.
Im südkalifornischen Malibu waren bereits am Freitag zwei verbrannte Leichen in einem Auto entdeckt worden. Die dortige Polizei sagte am Sonntag, es seien keine weiteren Opfer in den Brandgebieten in Südkalifornien gefunden worden.
Wegen des starken Windes und geringer Luftfeuchtigkeit erwarten die Retter, dass die Brände und die Ausbreitungsgeschwindigkeit weiter extrem bleiben. Darüber hinaus wurden im von Flammen heimgesuchten Küstenort Malibu zwei weitere Menschen tot aufgefunden, wie Polizeichef John Benedict vom Bezirk Los Angeles mitteilte.
Mehr als 6.450 Wohnhäuser seien den Flammen seit Donnerstag zum Opfer gefallen, rund 15.000 Gebäude seien bedroht. Im Kampf gegen die Flammen sind mehr als 4.000 Feuerwehrleute im Einsatz.
Einer der schlimmsten Flächenbrände der Geschichte
Damit zählt die Feuerkatastrophe in Paradise zu den schlimmsten Flächenbränden in der Geschichte des Westküstenstaates. Das Ausmaß der Zerstörung sei kaum zu beschreiben, sagte die Bürgermeisterin der kleinen Gemeinde dem US-Sender CNN. Auch ihr Haus sei abgebrannt, ebenso hätten alle Mitglieder des Stadtrats ihre Häuser verloren, sagte Jody Jones. Ihnen stehe harte Arbeit bevor, den Ort wieder aufzubauen.
In der Region am Nordrand von Los Angeles schlugen zwei Flächenbrände Zehntausende Menschen in die Flucht. Das sogenannte Woolsey-Feuer verkohlte bis Samstagabend eine Fläche von mehr als 280 Quadratkilometer. Mindestens 150 Häuser seien abgebrannt, teilte die Feuerwehr mit. Rund 50.000 Gebäude seien noch in Gefahr. Bei abflauenden Winden meldeten die Löschteams aber erste Fortschritte. Die Feuersbrunst sei jetzt zu fünf Prozent eingedämmt, hieß es.
Malibu muss weiter geräumt bleiben
Für mehrere Ortschaften, darunter auch der Promi-Ort Malibu, galt am Wochenende allerdings weiterhin ein Räumungsbefehl. Dutzende Häuser seien dort abgebrannt, sagte der Bürgermeister von Malibu. Er wies die Bewohner an, sich vorerst fern zu halten.
Viele Prominente haben an der Küste und in dem angrenzenden Hügelland teure Villen. Stars wie die Sängerin und Schauspielerin Lady Gaga, der Regisseur und Oscar-Preisträger Guillermo del Toro und die TV-Persönlichkeiten Caitlyn Jenner und Kim Kardashian waren von den Evakuierungen betroffen.
- Dramatische Bilder: Paradise ist abgebrannt
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Er und seine Frau seien an einem Strand in Sicherheit gebracht worden, sagte der 78 Jahre alte "Apocalypse Now"-Star Martin Sheen in einem Interview. Sie würden die Nacht vermutlich in ihrem Auto verbringen. Dies sei das schlimmste Feuer, das er in 48 Jahren in Malibu erlebt hätte. Er habe wenig Hoffnung, dass ihr Haus noch stehe.
- dpa
- Stellungnahme des Verbands der Feuerwehrleute in Kalifornien (engl.)