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Extremwetter: Brände und Hitze ohne Ende in drei Mittelmeerstaaten


Hitzewelle am Mittelmeer
Brände und Hitze ohne Ende in drei Mittelmeerstaaten

Von dpa
Aktualisiert am 02.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Feuerwehrleute bekämpfen einen Waldbrand in der Nähe des Dorfes Lampiri, westlich von Patras.Vergrößern des Bildes
Feuerwehrleute bekämpfen einen Waldbrand in der Nähe des Dorfes Lampiri, westlich von Patras. (Quelle: Andreas Alexopoulos/AP/dpa./dpa)
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Athen/Catania/Istanbul (dpa) - Griechenland, Italien und die Türkei werden seit Tagen von den Folgen des Klimawandels heimgesucht. Brände und unerträgliche Temperaturen sind die Symptome, betonen Wetterexperten immer wieder.

Nach einem Wochenende mit Werten um die 44 Grad steigen die Temperaturen in Griechenland von Tag zu Tag weiter. Für Montag und Dienstag erwartete das Wetteramt bis zu 47 Grad. Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien toben Brände. Rom bat bereits um europäische Hilfe. Und in der Türkei kämpfen Tausende Einsatzkräfte den sechsten Tag in Folge gegen Wald- und Buschbrände in der Mittelmeerregion. Acht Menschen starben.

Dagegen konnte die Feuerwehr in Griechenland unter dem Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern einen Großbrand auf der Urlaubsinsel Rhodos unter Kontrolle bringen. Hotels und andere touristische Anlagen waren nicht betroffen, wie der Zivilschutz in Athen am Montag mitteilte. "Es ist die schlimmste Hitzewelle seit 1987", sagte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis im Staatsfernsehen. Die Brandgefahr bleibe sehr hoch, fügte er hinzu.

Feuerwehr in Italien: Seit 15. Juni Einsätze wegen Bränden

Der Chef der italienischen Zivilschutzbehörde beantragte die Aktivierung des europäischen Mechanismus, mit dem aus anderen EU-Ländern zum Beispiel Löschflugzeuge zur Unterstützung nach Italien kommen könnten, wie es in einer Mitteilung von Sonntagnacht hieß. "Gestern hatten wir einen dramatischen Tag", sagte Fabrizio Curcio am Montag im italienischen Fernsehsender Canale 5. Auf ihrem Telegram-Kanal teilte die italienische Feuerwehr mit, dass sie in dieser Waldbrandsaison seit dem 15. Juni landesweit rund 37.400 Einsätze wegen Wald- und Buschbränden hatte. Das seien 16.000 mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Besonders betroffen seien Sizilien, Apulien und Kalabrien.

In der Türkei waren weiter Tausende im Einsatz gegen Wald- und Buschbrände. Von 132 Bränden seien 125 unter Kontrolle gebracht worden, sagte der Minister für Forst- und Landwirtschaft, Bekir Pakdemirli, am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Die Europäische Union schickt derweil Unterstützung in die Türkei. Drei Löschflugzeuge, eines aus Kroatien und zwei aus Spanien, seien mobilisiert worden, hieß es in einer Mitteilung der EU-Kommission.

Die Umweltorganisation Greenpeace in der Türkei machte neben dem Klimawandel auch fehlende Vorsichtsmaßnahmen als Grund für die verheerenden Brände aus. Die Natur werde nicht ausreichend geschützt, Land unkontrolliert genutzt und der Wald ausgebeutet. "Das hat eine Landschaft hinterlassen, die anfälliger für diese Feuer ist", sagte Burcu Ünal von Greenpeace der dpa.

Stromausfälle in mehreren türkischen Regionen

Am Montag fiel in mehreren Regionen der Strom aus, unter anderem in Istanbul, Ankara, Izmir, Bursa und Mersin, wie Andadolu berichtete. Grund sei ein mit der Hitze stark gestiegener Stromverbrauch, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums für Energie und natürliche Ressourcen. Klimaanlagen etwa laufen an vielen Orten seit Tagen auf Hochtouren.

Auch die Regierung in Athen sorgt sich, dass es zu mehrstündigen Stromausfällen kommen könnte. Das Energieministerium rief alle Bürger dazu auf, die Klimaanlagen nicht auf die niedrigste Temperatur einzustellen. "26 Grad und nicht mehr", hieß es. Auch das Kochen mit Öfen sollte vermieden werden. Waschmaschinen sollten um die Mittagszeit - wenn der Energieverbrauch am höchsten ist - nicht benutzt werden.

Unklar war, wann die Hitze nachlässt. Einige Meteorologen befürchteten, die hohen Temperaturen könnten noch mehrere Tage andauern. Dies sei sehr gefährlich vor allem für ältere Menschen und Kleinkinder. "Vorsicht! Der Hitzeschlag lauert", warnen immer wieder Ärzte im griechischen Rundfunk.

Im Nachbarland Bulgarien ist es ebenfalls ungewöhnlich heiß: Das Balkanland wird von der größten Hitzewelle seit neun Jahren mit Temperaturen über 40 Grad heimgesucht. Im Süden des Landes wüteten am Dienstag bei extremer Trockenheit und starken Winden zwei Großbrände. Wohnorte oder Menschen wurden aber nicht gefährdet, wie bulgarische Medien berichteten.

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