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Vatikan: Papst Franziskus veröffentlicht neue Enzyklika


"Fratelli tutti"
Papst veröffentlicht Leitfaden für besseres Zusammenleben

Von dpa
04.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Papst Franziskus: Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wird eine neue Enzyklika veröffentlichen.Vergrößern des Bildes
Papst Franziskus: Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wird eine neue Enzyklika veröffentlichen. (Quelle: Evandro Inetti/imago-images-bilder)
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Spannung im Vatikan: Papst Franziskus stellt ein neues Grundsatzpapier vor. Erwartet wird etwa, dass das Kirchenoberhaupt auf die sozialen Verwerfungen der Corona-Krise eingeht.

Großer Rahmen für ein Rundschreiben: Papst Franziskus hat in der Corona-Phase eine neue Sozial-Enzyklika über ein besseres Zusammenleben verfasst. Wegen des Titels der Schrift "Fratelli tutti" gab es anfangs Unmut.

Nach gut fünf Jahren Pause gibt es eine neue Enzyklika von Papst Franziskus. Das Grundsatzpapier beschäftigt sich mit der Gerechtigkeit in der Welt und dem Zusammenhalt der Menschen. Der Vatikan stellt die neue Sozial-Enzyklika am Sonntagmittag in Rom vor.

Erste Reise seit Beginn der Corona-Krise

Das katholische Kirchenoberhaupt hatte das Dokument am Samstag in der italienischen Pilgerstadt Assisi in Umbrien nach einer Messe unterschrieben. Es ist das dritte derartige Lehrschreiben von Franziskus seit seinem Amtsantritt 2013. Auch die Folgen der Corona-Pandemie dürften in dem Rundschreiben eine Rolle spielen. Die Enzyklika trägt den italienischen Titel "Fratelli tutti".

Der 83-jährige Papst reiste für die Unterschrift am Samstag extra aus dem Vatikan in die Geburts- und Sterbestadt seines Namensgebers, des heiligen Franz von Assisi. Mit der symbolischen Geste unterstrich er den Stellenwert der Enzyklika. Es war die erste Reise des Argentiniers seit dem Beginn der Corona-Pandemie. Der Kirchenstaat hatte im März aus Vorsicht die Reisetätigkeit des Papstes gestoppt. Ein Sprecher der Franziskaner in Assisi sprach von einem "historischen Moment" für die Ordensgemeinschaft.

Eine Enzyklika ist eine zentrale Botschaft an die katholischen Gläubigen und an die Kirchenoberen. Der Inhalt soll am Sonntag nach dem Angelus-Gebet des Papstes, das um 12.00 Uhr beginnt, vom Vatikan publiziert werden.

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Mit dem Gesamttext von "Fratelli tutti" wird auch bekannt werden, wie der Titel in andere Sprachen übersetzt wurde. Er war bei der ersten Ankündigung provisorisch als eine Ansprache an "Alle Brüder" ins Deutsche übertragen worden. Das hatte schnell für Unmut bei Frauen in der Kirche gesorgt. Sie fühlten sich nicht einbezogen. Kirchenexperten verwiesen darauf, dass die Worte auf den mittelalterlichen Heiligen Franz von Assisi zurückgingen. Dieser wie auch der Papst hätten eigentlich "eine universale Geschwisterlichkeit" im Blick, schrieb das katholische Medienportal "Vatican News".

"An verstreuter Stelle gesagt und geschrieben hat"

Außerdem erwarten Experten, dass der Papst in dem Schreiben viele seiner Reden und Gedanken der jüngeren Zeit aufgreift. "'Fratelli tutti' bietet eine Zusammenfassung von vielem, was der Papst in den vergangenen Monaten an verstreuter Stelle gesagt und geschrieben hat", erläuterte Gudrun Sailer von "Vatican News".

Sie verwies auf das Thema des Dialogs zwischen den Religionen. Der Papst dürfte für die Enzyklika ein Dokument dazu von 2019 ("Die Brüderlichkeit aller Menschen – Für ein friedliches Zusammenleben in der Welt") neu beleben. Franziskus hatte es im Februar 2019 zusammen mit dem Großimam von Kairo, Ahmad Mohammad Al-Tayyeb, in Abu Dhabi unterzeichnet. Dieser ist ein hoher islamischer Würdenträger.

Franziskus hat seit seinem Antritt im März 2013 bisher zwei Enzykliken verfasst: 2013 ("Lumen fidei Licht des Glaubens") und 2015 ("Laudato si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus"). Seine "Umwelt-Enzyklika" vor fünf Jahren war international als Aufruf zum Umdenken im Klimaschutz viel beachtet worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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