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SPD-Politiker Lauterbach und Virologe Drosten warnen vor kostenlosen Corona-Tests


"Riesiges Problem"
Drosten und Lauterbach warnen vor kostenlosen Corona-Tests

Von t-online, pdi

Aktualisiert am 24.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Der Berliner Virologe Christian Drosten hat davor gewarnt, dass die Corona-Testkapazitäten Deutschland an ihre Grenze gelangen.Vergrößern des Bildes
Der Berliner Virologe Christian Drosten hat davor gewarnt, dass die Corona-Testkapazitäten Deutschland an ihre Grenze gelangen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Virologe Christian Drosten schreibt einen Brief an Berlins Bürgermeister und rät dazu, die kostenlosen Corona-Tests an Flughäfen zu beenden. SPD-Politiker Lauterbach stimmt zu. Beide nennen den gleichen Grund.

Der SPD-Politiker und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat auf eine Warnung von Christian Drosten, Chef-Virologe der Berliner Charité, reagiert und auf Twitter vor "riesigen Problemen wegen knapper Corona-Tests gewarnt. Die Testkapazitäten würden laut Lauterbach immer geringer werden, weil die benötigten Reagenzien knapper werden würden. "Im Herbst werden wir klar priorisieren müssen, wer einen Test bekommt."

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Virologe Drosten hat in einem Brief an Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller und an Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci empfohlen, die kostenlosen Corona-Tests an den Flughäfen wieder einzustellen. Die Tageszeitung "Der Tagesspiegel" hatte am Samstag darüber berichtet.

Testung von Reiserückkehrern "nicht mehr möglich"

Grund für die Warnung Drostens: Aufgrund der "weltweiten Kontingentierung der zwingend benötigten Reagenzien und Verbrauchsmaterialien" würden die Testkapazitäten zur Neige gehen, so der Virologe. Das Testen von Reiserückkehrern an Flughäfen in dem Umfang der letzten Wochen durch die Berliner Labore sei "schon jetzt nicht mehr möglich". Laut Drosten könne "die Diagnostik im Rahmen der geplanten Testung von Pflegepersonal in Alten- und Pflegeheimen nicht durchgeführt werden".

SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach stellte sich am Sonntag hinter die Warnungen Drostens und sieht die angesprochenen Probleme in ganz Deutschland – und "nicht nur auf Berlin beschränkt". Das Problem sei "nur durch Fokussierung auf Cluster und mehr Kurzquarantäne lösbar". Lauterbach forderte außerdem "eine neue Testpriorisierung und Empfehlung des RKI für die Gesundheitsämter".

Testkapazitäten könnten schrumpfen

Die Testkapazitäten in Deutschland geraten auch immer mehr in den Fokus der Beratungen zwischen Kanzlerin Angela Merkel und den Ländern. Die Sorge: Aufgrund der steigenden Zahl von Corona-Tests und Lieferengpässen wegen der weltweiten Nachfrage könnten nun die Kapazitäten schrumpfen, wie von Drosten und Lauterbach befürchtet. In der vergangenen Woche meldeten 64 Labore einen Rückstau von 17.142 abzuarbeitenden Corona-Proben, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Epidemiologischen Bulletin schreibt. 41 Labore nannten zudem Lieferschwierigkeiten für Reagenzien.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte dagegen, es gebe "keine Lieferschwierigkeiten" und bei Tests auch "keine flächendeckenden Engpässe".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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