Unweit der deutschen Grenze Panne im umstrittenen Atomkraftwerk Temelin
Das tschechische Kernkraftwerk Temelin liegt nur 60 Kilometer von Bayern entfernt – und ist stark umstritten. Nun ist es in der Anlage zu einem Problem gekommen. Ursache des Fehlers könnte das Wetter sein.
Ein Reaktorblock des umstrittenen tschechischen Atomkraftwerks Temelin ist wegen einer Fehlfunktion unplanmäßig vom Netz genommen worden. Grund seien erhöhte Vibrationen des Turbogenerators des ersten Blocks, teilte die Betreibergesellschaft CEZ am Montag mit. Die wahrscheinliche Ursache seien Schwankungen der Außentemperatur.
Der Druckwasserreaktor soll nun vollständig heruntergefahren werden, um das Problem näher zu untersuchen. Wann der Block wieder ans Netz gehen könnte, ist derzeit noch unklar. In der Vergangenheit war es im AKW Temelin wiederholt zu Problemen mit Turbinenvibrationen gekommen.
Solche Turbinen gibt es in keinem anderen Werk
Nach Einschätzung der tschechischen Atomaufsichtsbehörde SUJB hat der Vorfall keine Auswirkungen auf die nukleare Sicherheit der Anlage. Die in Temelin verwendeten Turbinen sind eine Eigenentwicklung der Firma Skoda Power aus dem westböhmischen Plzen. Vor fünf Jahren waren die Rotorblätter erneuert und die Bruttoleistung von 1.000 auf 1.080 Megawatt erhöht worden.
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Das Atomkraftwerk Temelin in Südböhmen ist nur 60 Kilometer von den Grenzen zu Bayern und Österreich entfernt. Umweltschützer kritisieren die Anlage seit Jahren als besonders störanfällig. In der Kritik steht dabei besonders die Kombination aus russischer Reaktor- und US-amerikanischer Leittechnik.
- Nachrichtenagentur dpa