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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Porsche fährt in Menschengruppe Dashcam-Video zeigt offenbar Horror-Unfall in Berlin
Immer noch herrscht Entsetzen nach dem schrecklichen Unfall in Berlin. Nun sollen Bilder einer Autokamera den tödlichen Crash zeigen. Die Polizei äußert sich zum Gesundheitszustand des Fahrers.
Auch zwei Tage nach dem tragischen Unfall in Berlin-Mitte ermittelt die Polizei weiter, wie es zu dem Crash mit vier Toten kommen konnte. Dabei soll sie laut Medienberichten auch Aufnahmen von einer sogenannten Dashcam auswerten, die den Unfall gefilmt hat. Am Freitagabend war ein Geländewagen in der Invalidenstraße erst gegen eine Ampel geknallt und dann in eine Gruppe Menschen geschleudert worden. Zwei Männer im Alter von 28 und 29 Jahren, eine 64-jährige Frau und ein drei Jahre alter Junge starben am Unfallort. Der 42-jährige Fahrer und die zwei Insassen (67 und 6 Jahre alt) des SUV wurden verletzt.
Augenzeugen berichteten, dass der Unfall-Fahrer auf die Gegenfahrbahn gesteuert sein soll. Unklar ist bislang, ob es sich bei dem tödlichen Crash um das tragische Ende eines missglückten Überholmanövers handelte oder ob der Fahrer gesundheitliche Probleme hatte. Die Polizei will zum genauen Unfallhergang bislang keine Angaben machen. Sie teilt lediglich mit: "Erste Hinweise, wonach ein medizinischer Notfall des Fahrers ursächlich gewesen sein könnte, fließen ebenso wie sämtliche anderen Aussagen, Informationen und Beweise in das Ermittlungsverfahren mit ein."
Ein Dashcam-Video, das dem Nachrichtensender n-tv vorliegt, soll die Unfallszene zeigen. Bislang bestätigte die Polizei die Aufnahmen nicht. Sie sollen aus einem Taxi aufgenommen worden sein. Zu sehen ist, wie mehrere Autos an der roten Ampel der Unfallkreuzung stehen. Eine Gruppe Menschen überquert die Straße, darunter eine Frau mit roter Jacke, sie hat ein kleines Kind an der Hand. Plötzlich rauscht der Porsche-Geländewagen auf der Gegenspur an den wartenden Autos vorbei. Er fährt frontal Richtung Ampel. Die Bremslichter leuchten anscheinend rot. Ein Lenkmanöver ist nicht zu sehen. Bremsspuren waren vor Ort aber keine zu sehen.
Initiative fordert Tempo 30 in der ganzen Stadt
"In der Regel sind es Autos, die töten im Verkehr", sagte Heiner von Marschall, der Vorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland Nordost. Er hatte mit den Vereinen FUSS und Changing Cities zu einer Mahnwache am Unfallort aufgerufen. Die Initiatoren forderten Tempo 30 in der ganzen Stadt, eine autofreie Innenstadt und eine Ombudsperson für Verkehrsunfallopfer.
Auch der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel, kritisierte schwere Pkw-Modelle. "Solche panzerähnlichen Autos gehören nicht in die Stadt. Es sind Klimakiller, auch ohne Unfall bedrohlich, jeder Fahrfehler wird zur Lebensgefahr für Unschuldige."
- Gedenken in Berlin: Hunderte schweigen für Unfallopfer
- Horror-Unfall: Augenzeugen schildern den Crash
Die nah an der Unfallstelle gelegene Kirche St. Elisabeth ist am Sonntag tagsüber zum stillen Gedenken geöffnet. Ein für Sonntag geplantes Konzert sowie der Tag der offenen Tür des Mädchenchors der Sing-Akademie zu Berlin wurden dafür verschoben.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- nt-v.de: "Berliner Polizei äußert sich zu SUV-Unfall"