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Forscher: Klimawandel womöglich für Schneechaos verantwortlich


"Potenzial für Feuchtigkeit"
Forscher: Klimawandel womöglich für Schneechaos verantwortlich

Von dpa
10.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Lastwagen droht abzurutschen: Durch den Klimawandel kann Extremwetter häufiger vorkommen.Vergrößern des Bildes
Ein Lastwagen droht abzurutschen: Durch den Klimawandel kann Extremwetter häufiger vorkommen. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-bilder)
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Es schneit und schneit in Südbayern und Österreich. Manche Orte sind nicht erreichbar. Für einen Potsdamer Klimaforscher sind das mögliche Folgen des Klimawandels.

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) schließt einen Zusammenhang zwischen den aktuellen Schneemassen in den Alpen und dem Klimawandel nicht aus. "Die Atmosphäre ist wärmer geworden, deshalb gibt es mehr Feuchtigkeit", sagte der Klimaforscher Peter Hoffmann der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Seit Tagen schneit es vor allem im Alpenraum immer wieder. Dort galt am Donnerstag die zweithöchste Lawinenwarnstufe.

Nach Angaben von Hoffmann geht es zum einen um die klimatischen Vorbedingungen und zum anderen um den sogenannten Gebirgseffekt: "Wir haben gerade eine massive Nord-Anströmung, die über die Nordsee geht, die noch relativ milde Temperaturen für die Jahreszeit hat – da ist das Potenzial für Feuchtigkeit da", sagte Hoffmann. "Diese Windströmung läuft genau gegen die Mittelgebirge und gegen die Alpen."

Der Gebirgseffekt verstärkt solche Ereignisse nach Einschätzung des Wissenschaftlers. "Man hat quasi Stauniederschläge an der Vorderseite der Gebirge", sagte Hoffmann. "Im Sommer führen diese Niederschläge zu Hochwasser, im Winter zu intensiven Schneefällen. Der Schnee fällt auch nicht bei tief frostigen Temperaturen, dann hat man eher nassen Schnee." Dazu komme noch das Wechselspiel zwischen Frost und Tau. "Dann wird die Schneelast noch stärker."

Warme Ozeane spielen eine entscheidende Rolle

Im Hinblick auf die klimatischen Vorbedingungen spielt vor allem die Erwärmung der Ozeane eine Rolle: "Wir hatten 2018 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und wir hatten neun Monate von April an, die überdurchschnittlich warm waren. Das hat die Ozeane stärker als normal erwärmen lassen", sagte Hoffmann. "Wenn sich die Strömung klimabedingt verändert und es häufiger zu Nord-Süd-Wetterlagen kommt, verstärkt das den Gebirgseffekt."


Aus Sicht des Forschers ist es nicht unwahrscheinlich, dass solche Wetterereignisse künftig häufiger auftreten. "Starkregen oder starker Niederschlag in Form von Schnee werden eher durch Klimawandel begünstigt. Das kann im Hochgebirge genau zu den Folgen wie Lawinengefahr führen", sagte Hoffmann. Am Ende sei entscheidend, wie sich nicht nur die Temperatur, sondern auch die Winddynamik entwickle.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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