Von Hochwasser überrascht Zehn Ausflügler sterben in Süditalien
In einer malerischen Schlucht in Süditalien schwillt ein Fluss plötzlich an. Ausflügler werden von dem Hochwasser überrascht und mitgerissen. Zehn Menschen sterben.
Bei einem plötzlichen Hochwasser in einer Schlucht in Süditalien sind zehn Ausflügler ums Leben gekommen. Drei Vermisste seien wohlbehalten aufgefunden worden, teilte der italienische Zivilschutz mit. Am Dienstagmorgen hatten die Behörde die Zahl der Toten noch mit elf angegeben.
23 weitere wurden gerettet, elf von ihnen kamen in Krankenhäuser. Damit gebe es "zu 99,9 Prozent" keine Vermissten mehr, sagte Umweltminister Sergio Costa. Eine Sprecherin des Zivilschutzes sagte, die Suche werde trotzdem weitergehen. Denn man könne nicht ausschließen, dass Wanderer ohne offiziellen Tourenführer unterwegs gewesen seien.
Vom Hochwasser mitgerissen
Das Unglück ereignete sich in der Raganello-Schlucht nahe der Berggemeinde Civita in der Region Kalabrien. Stundenlanger Starkregen hatte den Fluss in der Schlucht anschwellen lassen, berichteten italienische Medien. Die Ausflügler seien von dem Hochwasser überrascht und teilweise mitgerissen worden.
Die Sturzflut sei wahrscheinlich durch heftigen Regen und ein Unwetter in höheren Lagen verursacht worden, sagte Domenico Gioia vom Verband der Bergführer in Kalabrien.
Ein niederländischer Wanderer berichtete italienischen Medien von "einer wahren Lawine aus Wasser", die unerwartet über die Gruppe hereingebrochen sei. "Wir hatten keine Zeit irgendetwas zu tun."
Der Canyon ist ein beliebter Ausflugsort
Die Tageszeitung "La Repubblica" berichtete online, dass es einigen gelungen sei, sich an den Klippen in Sicherheit zu bringen. Der Canyon ist der Gemeinde Civita zufolge 13 Kilometer lang und mit glasklarem Wasser und spektakulären Felsformationen ein beliebter Ausflugsort für Touristen. Die Schlucht ist einem privaten Touren-Anbieter bis zu 400 Meter tief.
- dpa, AFP