Ermordete Christen Papst vergleicht Flüchtlingscamps mit KZs
Papst Franziskus hat einige der Flüchtlingscamps in Europa als "Konzentrationslager" bezeichnet. Abweichend vom Redetext äußerte sich das katholische Kirchenoberhaupt zu den Flüchtlingslagern, als er am Samstag eine Zeremonie zu Ehren christlicher Märtyrer der Gegenwart leitete.
Franziskus wirkte ungewöhnlich emotional, als er auf eine Christin zu sprechen kam, die wegen ihres Glaubens vor den Augen ihres muslimischen Ehemanns ermordet worden war.
Er habe den Mann der Toten im vergangenen Jahr beim Besuch eines Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Lesbos getroffen, sagte Franziskus, ohne die Herkunft des Mannes oder seiner Frau zu nennen. Der Flüchtling habe ihm berichtet, wie seiner Frau die Kehle durchgeschnitten worden sei, als sie sich geweigert habe, ihr Kreuz abzulegen, das sie um den Hals trug.
"So viele, volle Konzentrationslager"
"Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist, ob er es aus seinem Konzentrationslager heraus geschafft hat", sagte der Papst. An anderer Stelle während der Zeremonie in der römischen Bartholomäuskirche sprach der 80-jährige Pontifex maximus von "diesen Konzentrationslagern - es gibt so viele, volle Konzentrationslager ... weil internationale Abkommen anscheinend wichtiger sind als Menschenrechte".
Bei dem Gottesdienst sprach auch die Schwester des im vergangenen Jahr von Islamisten ermordeten französischen Priesters Jacques Hamel, Roselyne Hamel. Sie sei sicher, dass die Liebe ihres Bruders für die Menschheit sich sogar bis auf seine Mörder erstreckt hätte, sagte sie. Unter den Anwesenden war zudem Karl Schneider, Sohn von Paul Schneider, einem protestantischen Pfarrer, der im NS-Konzentrationslager Buchenwald ermordet wurde.