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Unberechenbar: Gewitter kündigen sich selten an


Blitz und Donner
Unberechenbar: Gewitter kündigen sich selten an

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.

Seit Tagen ziehen heftige Gewitter über Deutschland. Sie setzten Straßen und Keller unter Wasser, Windböen knickten Bäume um und Hagel sorgte für zahlreiche Blechschäden bei Autos. Auch für die kommenden Tage warnt die Meteomedia Unwetterzentrale vor Starkregen, Blitz und Donner. Vor allem im schwülwarmen Süden von Deutschland erwartet der Wetterdienst wieder heftige Wolkenbrüche. "Das Gemeine ist: Der Laie kann nur schwer erkennen, wann es los geht", sagt Gery Keller, Meteorologe bei Meteomedia. Gegenüber wetter.info erklärt er, worauf man trotzdem achten sollte und was der Wanderer tun kann, wenn er von einem Gewitter überrascht wird.

Ausflügler sollten sich vor der Tour den Wetterbericht für ihre Region anschauen, so Keller. Wird darin vor schweren Gewittern gewarnt, empfiehlt er die Wanderung lieber zu verschieben. Denn: Wo genau Blitz, Donner, Hagel oder Starkregen herunterkommen, könne man nicht vorhersagen. "Das sind meist kurzfristige, heftige Ereignisse mit einer Vorlaufzeit von oft nur zehn bis 20 Minuten. Ohne den Wetterradar und Computerunterstützung ist man da hilflos. Wenn Wanderer schwarze Wolken aufziehen sehen, ist es meist schon zu spät, um der drohenden Gefahr auszuweichen.

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Vorsicht bei dunklen Vorboten

Wind und Dunkelheit sind die beiden deutlichsten Warnsignale für ein bevorstehendes Gewitter: "Als Faustregel gilt: je schwärzer der Himmel, desto größer ist die Gewitter-Gefahr", sagt Keller. Im flachen Land, wo keine Berge den Blick auf den Horizont verdecken, sollte man auf "große, dunkle Wolken mit einer blumenkohlartigen Oberfläche achten." Diese haben oft die äußere Form von einem Amboss. Die meisten Gewitter gibt es ab dem Nachmittag oder am Abend, wenn die Sonne die bodennahe Luft ordentlich erwärmt hat, so Keller. Allerdings können sie auch schon mal am Vormittag oder in der Nacht Gewitter entstehen: "Es gibt da keine hilfreiche Regel", sagt Keller.

Warm und trockenDer April bricht Rekorde

2,6 Millionen Blitze im Jahr

Die höchste Wahrscheinlichkeit für Blitz und Donner besteht von Juni bis August: "Hauptantriebsmotor für Gewitter ist der Wasserdampf", erklärt Keller. Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen - und plötzlich in Form von Starkregen oder Hagel wieder abgeben. In den kälteren Monaten treten Gewitter daher viel seltener auf. 2007 gab es in Deutschland etwa 2,6 Millionen Blitze, eine Million davon alleine im Juni und Juli.

Verhalten im Gefahrenfall: hinhocken

Wird man von einem Gewitter überrascht, empfiehlt Keller schnell einen geeigneten Platz aufzusuchen: Autos und feste Häuser sind die sichersten Orte bei einem Unwetter. Ist keines von beiden schnell erreichbar, hilft nur eins: weg von den Bäumen und rauf auf das freie Feld. Hier sollte man die Füße zusammenstellen und in die Hocke gehen. In dieser Position bietet man dem Blitz die geringste Angriffsfläche.

Quelle: wetter.info, rf

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