Britischer Flugzeugträger "Queen Elizabeth" Alarm in Hamburg: Drohne fliegt über Kriegsschiff
In Hamburg hat offenbar eine Drohne versucht, den britischen Flugzeugträger "Queen Elizabeth" auszuspionieren. Das LKA ermittelt nun.
Im Hamburger Hafen hat es einen möglichen Spionagevorfall gegeben. Dort liegt derzeit der britische Flugzeugträger HMS "Queen Elizabeth" vor Anker. Wie bei solchen Besuchen üblich, ist rund um das Schiff ein militärischer Sperrbezirk eingerichtet worden, bewacht von der Bundeswehr. Doch in den Morgenstunden des Freitags wurde offenbar Alarm geschlagen.
Nach einem Bericht der "Bild" meldete zunächst die Wasserschutzpolizei eine anfliegende Drohne. Die Meldung sei an das Territoriale Lagenzentrum weitergeleitet worden, heißt es in dem Bericht. Das Fluggerät sei etwa 1,5 Meter mal 1,5 Meter groß gewesen und damit größer als handelsübliche Drohnen für den Privatgebrauch. Offenbar habe es sich um eine Aufklärungsdrohne gehandelt, die über dem 284 Meter langen Flugzeugträger schwebte. Das Schiff gilt als eines der modernsten in der Flotte der Royal Navy.
Zunächst hätte, so "Bild", ein Drohnenabwehrkommando der Bundeswehr versucht, mit Störsendern die Drohne vom Weg abzubringen. Doch diese sei bereits aus dem militärischen Sicherheitsbereich weggeflogen – und damit war die Polizei für sie zuständig. Die Wasserschutzpolizei soll dann die Drohne zwar verfolgt haben, wie sie über den Fischmarkt flog, konnte jedoch nur beobachten, wie sie dann am Container-Terminal Tollerort verschwand. Brisantes Detail: Das Terminal ist teilweise in Hand einer chinesischen Firma. Nach Angaben der "Bild" hat das Landeskriminalamt Hamburg Ermittlungen wegen "sicherheitsgefährdenden Abbildens" gegen Unbekannt aufgenommen.
Immer wieder hat es in der Vergangenheit Meldungen über Drohnen gegeben, die über Bundeswehreinrichtungen geflogen sind. Sie könnten Teil von Spionageaktionen sein, als Hauptverdächtige gelten Russland und China. Im Februar berichtete die "Tagesschau", dass es im vergangenen Jahr 446 gemeldete Drohnensichtungen über Bundeswehreinrichtungen gegeben habe. Einige der Fluggeräte seien an Standorten gesichtet worden, an denen ukrainische Streitkräfte trainiert wurden, so ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums.
- bild.de: "Verdächtige Drohne späht Briten-Kriegsschiff aus"
- tagesschau.de: "Fast 450 Drohnen über Bundeswehrstandorten gesichtet"