Teures Malheur Norwegischen Fischern geht Atom-U-Boot ins Netz
Norwegische Fischer haben eine Überraschung erlebt: Ein amerikanisches U-Boot fuhr direkt ins Netz, das eigentlich Heilbutt fangen sollte.
Die Besatzung eines norwegischen Fischerboots hat einen Fang gemacht, der in die Geschichte eingehen dürfte. Denn neben Heilbutt ging den Seeleuten von der "Øygut" noch etwas anderes ins Netz.
Das Schiff war am Montagmorgen in See gestochen, um wie immer die Netze auszuwerfen. Einige verblieben im Wasser, als der 22-jährige Fischer Harald Engen mit einem ersten Fang wieder an Land zurückkehrte. Dort hörte er im Funk, dass die eben erst ausgeworfenen Netze weggerissen worden waren. Die Ursache: ein Atom-U-Boot hatte sich darin verfangen. Der norwegische Rundfunk NRK berichtete über den Vorfall.
Demnach war die "USS Virginia" auf dem Weg in den Fjord von Malangen, 1.700 Kilometer nördlich von Oslo, als sie durch die Fischereigründe fuhr. Offenbar entdeckten die Sensoren des 7.800-Tonnen-Schiffs die Netze nicht oder zu spät. Sie wurden vom U-Boot zwei nautische Meilen weit durchs Meer gezogen (etwa 3,4 Kilometer), hieß es in einem Funkspruch der Küstenwache.
Fischer hofft auf einen Ersatz für das verlorene Netz
Der "wertvolle" Fang hilft der Besatzung an Bord der "Øygut" aber wenig. Denn das 115-Meter lange U-Boot hatte das Netz im Wert von etwa 4.440 Euro unwiederbringlich zerstört. "Es liegt auf dem Meeresgrund. Es ist weg, und wir werden es wahrscheinlich nie wieder finden", erklärt Engen verzweifelt dem norwegischen Radio. Er hofft aber, dass es eine Kompensation gibt. Die Küstenwache habe ihm gesagt, sie wolle sich mit ihm in Verbindung setzen, was einen Ersatz angeht.
Die US-Marine bestätigte NRK, dass sich die "USS Virginia" in Malangen in einem Fischernetz verfangen hatte. In einer E-Mail an NRK hieß es, das U-Boot sei nach einem Hafenaufenthalt in Tromsø unterwegs gewesen.
Ein Schiff der norwegischen Küstenwache, das das U-Boot aus dem Hafen eskortierte, half schnell bei der Beseitigung der Netzteile, teilte die US Navy über die amerikanische Botschaft in Norwegen mit. Offenbar hatte sich ein Teil des Netzes im Propeller des Bootes verfangen. Die Bestzung habe wegen des hohen Seegangs wohl die Bojen, die den Standort des Netzes anzeigen, nicht gesehen, vermutet der Radiosender.
Die Virginia-Klasse, auch bekannt als VA-Klasse oder 774-Klasse, ist eine Klasse von schnellen Angriffs-U-Booten mit Nuklearantrieb, die bei der US-Marine im Einsatz sind. Die U-Boote sind für ein breites Spektrum von Hochsee- und Küsteneinsätzen konzipiert.
- nrk.no: "Harald (22) fra Sommarøya fikk atomubåt i kveitegarnene: – Nytter ikke å fyre seg opp" (norwegisch)