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Ruhrgebiet: Wasserstoffboom hat massive Auswirkungen auf Wirtschaft | NRW


Chance und Risiko Wasserstoff
Es geht um mehr als 25.000 Jobs

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 24.01.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0364397826Vergrößern des Bildes
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hält dem niederländischen König Willem-Alexander den Schirm (Archivbild): Vergangenes Jahr besichtigten die beiden unter anderem ein mit Wasserstoff angetriebenes Schiff. (Quelle: Ossowski/SIMON/imago-images-bilder)
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Das Institut der deutschen Wirtschaft hat eine Studie zu den Wachstumschancen von Wasserstoff verfasst. t-online liegt sie exklusiv vorab vor.

Job- und Wohlstandsmotor Wasserkraft: Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) werden allein im Ruhrgebiet im kommenden Vierteljahrhundert mehr als 25.000 neue Arbeitsplätze in Wasserstoff-Betrieben entstehen. Es sei bis etwa 2045/2050 eine Wertschöpfung von 3,6 Milliarden Euro pro Jahr in diesem Bereich zu erwarten, heißt es in einer Studie für den Regionalverband Ruhr (RVR), die das Institut am Donnerstag vorstellen will und die t-online vorab vorliegt.

Die Hälfte der neuen Jobs erwarten die Wissenschaftler in der Industrie, die anderen teilen sich auf die Bereiche Wasserstofftransport und -speicherung, Energieerzeugung und Wasserstoffproduktion auf.

Bei den 25.000 vorhergesagten Jobs handele es sich um eine Untergrenze, schreiben die Forscher: Wenn das Ruhrgebiet es schaffe, eine Vorreiterregion zu werden, würden sich die Effekte noch steigern. Es gebe dann "erhebliche Beschäftigungs- und Wertschöpfungspotenziale", etwa durch industrielle Neuansiedlungen.

Investitionsentscheidungen stark risikobehaftet

Das Ruhrgebiet sei eine Region, in der große Mengen grünen Wasserstoffs gebraucht würden. Um die Stahlindustrie und Grundstoffchemie auf ihrem Weg in die Defossilisierung zu versorgen, müsse der Wasserstoff allerdings wohl aus anderen Regionen herbeitransportiert werden. In den erforderlichen Mengen erzeugen lasse sich grüner Wasserstoff eher an küstennahen Standorten mit viel Windkraft.

Da allerdings im Augenblick noch kein Markt für die Herstellung und den Verkauf grünen Wasserstoffs existiere, seien große Investitionsentscheidungen stark risikobehaftet. Die Wasserstoffwirtschaft befinde sich noch im Aufbau.

Forscher warnen davor, den Wasserstoffboom zu verschlafen

Aufgrund der aktuellen Lage in der Wasserstoffwirtschaft empfiehlt das Institut der deutschen Wirtschaft, die Gelegenheit jetzt zu nutzen. Es sei sinnvoll, das Ruhrgebiet zur Modellregion zu entwickeln. "Gerade die Metropole Ruhr sollte sich auf die produktseitigen Potenziale der Wasserstoffwirtschaft fokussieren – also grünen Wasserstoff in der Chemie oder der Stahlbranche einzusetzen sowie Wasserstoff-Startups gezielt zu fördern, um den Markthochlauf und die technologische Vorreiterrolle zu beschleunigen", schreiben die Forscher. Es sei angezeigt, Flächen für Wasserstoffunternehmen proaktiv zu entwickeln und wasserstoffaffine Start-ups gezielt zu fördern.

Andernfalls drohe nämlich auch ein "Erosionsrisiko in energieintensiven Branchen". Die Wissenschaftler rechnen vor: Allein am Standort Duisburg würden derzeit rund 14.000 Menschen bei Thyssenkrupp arbeiten. Ohne eine erfolgreiche Transformation würden diese Arbeitsplätze in den nächsten Jahrzehnten allmählich wegfallen – und damit Innovationspotenziale im Wertschöpfungsnetz verloren gehen.

Verwendete Quellen
  • Studie des Institut der deutschen Wirtschaft (IW): "Wasserstoffranking 2023. Exkurs: Perspektiven für den Wasserstoffhochlauf in der Metropole Ruhr"
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