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Russland: Fast-Nackt-Party erzürnt Putin-Fans – Millionenstrafen möglich


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Rapper verhaftet, Millionenstrafen drohen
Skandal um Fast-Nackt-Party in Putins Russland


28.12.2023Lesedauer: 3 Min.
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"Almost Nacked Party" in Russland: Die Feier mit russischen Promis hat einen Skandal ausgelöst. (Quelle: t-online)

Ein bisschen nackte Haut hat in Russland einen großen Skandal ausgelöst: Stars zeigten sich freizügig – jetzt sollen sie viel Geld zahlen. Ein Rapper landete im Gefängnis.

Eine Party einiger halbnackter Stars sorgt in Russland für erheblichen Wirbel bis in höchste Polit-Kreise. Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums sagte laut Medienberichten, dass die Teilnehmer der Feier sich durch ihr Benehmen selbst "befleckt" hätten. Präsident Wladimir Putin sei gar nicht amüsiert, hieß es.

Aufnahmen von der "fast nackten" Party, die Outfits der Gäste und was empörte russische Bürger zur Feier sagen, sehen Sie hier oder oben im Video.

Die Feier, über die sich aktuell das halbe Land erregt, fand kurz vor Weihnachten im Club Mutabor in Moskau statt. Das Motto lautete, möglichst viel Haut zu präsentieren, ohne wirklich nackt zu kommen. Fotos und Videoclips, die von dem Event zirkulieren, zeigen unter anderem Frauen und Männer in halbtransparenter Kleidung, Unterwäsche und engen Latexkostümen. Am weitesten ging wohl ein Rapper: Er trug nur Turnschuhe und eine Socke, in der er seine Genitalien versteckt hielt.

Angebliche Sex-Propaganda: Rapper muss ins Gefängnis

Die Party hat nun teilweise handfeste Konsequenzen für die Stars: Rapper Nikolai Vasilyev, der unter dem Namen Vacío auftritt, wurde wegen "Propaganda für nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen" zu 15 Tagen Gefängnis und umgerechnet rund 2.000 Euro Geldstrafe verdonnert. Bei Telegram zeigte er sich zunächst noch unbeeindruckt: "Sch... drauf, ich werde Sport treiben und Bücher lesen."

Später veröffentlichte die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti ein Video von ihm, in dem er sich für die Teilnahme an der "skandalösen Party in einer so schwierigen Zeit für das Land" entschuldigt. Vacío beteuert, er habe niemanden beleidigen wollen und nichts mit der LGBTQ+-Bewegung zu tun, die der Oberste Gerichtshof in Russland im November als "extremistisch" eingestuft hatte.

Zehn Millionen Euro Strafe gefordert: Bloggerin droht lange Haft

Auch die Organisatorin der Party, Nastya Ivleeva, eine Moderatorin und erfolgreiche Influencerin, gibt mittlerweile zerknirscht die reuige Sünderin. Bei Instagram veröffentlichte die 32-Jährige am Mittwoch ein Video, in dem sie schluchzend bekennt, den Kontakt zu den normalen Menschen im Land sowie ihren Bezug zur Realität verloren zu haben und "ganz unten" angekommen zu sein. Sie hoffe auf eine zweite Chance, erwarte ihre gerechte Strafe aber demütig, sagte sie sinngemäß.

Die könnte hart ausfallen: Dass der große russische Mobilfunkanbieter MTS sie nach der Party aus einer Werbekampagne strich, scheint nur der Anfang zu sein. Darüber hinaus haben die russischen Steuerbehörden eine Untersuchung eingeleitet, Ivleeva droht nun wegen angeblicher Steuervergehen eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Und schließlich hat ein Moskauer Gericht eine Sammelklage erzürnter Einzelpersonen angenommen, die für erlittenes "moralisches Leid" eine Milliarde Rubel von ihr verlangen. Umgerechnet sind das zehn Millionen Euro.

Stars in Putins prüdem Russland bitten um Verzeihung

Andere Stars, die auf der Party waren, ernteten Konzertabsagen. Lukrative Werbeverträge und TV-Auftritte wurden gekündigt. Viele Promis leisteten öffentlich Abbitte. Der Sänger, Komponist und Musikproduzent Filipp Bedrossowitsch Kirkorow etwa sagte, er sei quasi "durch die falsche Tür gegangen", er habe nicht gewusst, was auf der Party passieren würde. "Ich bin nur ein Künstler meines Landes. Ich bin nur ein Patriot meines Landes. Ich erkenne den Fehler, den ich gemacht habe."

Und Popsänger Dima Bilan versicherte: "Ich verstehe die Empörung unseres Volkes und insbesondere derer, die uns an der Front beschützen, vollkommen."

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

"Haben Sie schon einmal 23 Millionen Rubel auf einem Arsch gesehen?"

Das ist Anastasia Ivleeva, die Organisatorin der "Almost Naked Party" (zu Deutsch: die fast nackte Party) in Russland.
Und die hat zu ordentlich Furore und einem Skandal im konservativen Russland geführt.
Der Moskauer Club "Mutabor" könnte nach der Party nun sogar geschlossen werden. Das Motto der Feier lautete: zeige möglichst viel Haut, ohne wirklich nackt zu sein.


Das wurde sehr individuell interpretiert.

Zahlreiche Stars und Sternchen aus Russland hatten sich auf der freizügigen Party kurz vor Weihnachten vergnügt – und sollen jetzt als Strafe viel Geld zahlen. Der Rapper, der sich nur mit einer Socke um das Genital bekleidete, soll sogar für 15 Tage ins Gefängnis.

Die Veranstalterin entschuldigte sich öffentlich in einem Video:

"Es tut mir leid, dass es passiert ist und dass es nicht kontrolliert werden konnte. Das Risiko, dass jemand auf die Idee kommt, sich so zu verhalten, war nicht vorhersehbar und wurde nicht in die Planung der Veranstaltung einbezogen. Dafür entschuldige ich mich bei allen – bei der Gesellschaft und bei mir. Ich bin mir meiner Verantwortung für das, was passiert ist, voll bewusst."
Auf dem Telegram-Kanal des Portals "Baza" sind zahlreiche Bilder und Videos der Party zu sehen: Der "Öffentlichkeit" missfalle, dass "Propaganda für Schwule und Lesben" betrieben worden sei, behauptete "Baza".


Auch russische Bürgerinnen und Bürger sind deutlich entrüstet:


Nadeschda, aus Moskau
"Ich bin völlig empört. Wenn Sie feiern, filmen Sie wenigstens nicht alles. In einer so schwierigen Zeit für Russland sollten sie sich zumindest schämen. Schämen sie sich nicht vor denen, die für uns kämpfen? Ich denke, das ist gerechtfertigt. Mir fehlen die Worte. Sprich nicht mit ihnen, veröffentliche oder zeige es ihnen nicht. Auch wenn sie auf den Knien stehen und betteln. Ich bin dagegen, sie sollten bestraft werden."


Laut russischem Außenministerium hieß es sogar, Präsident Putin sei "nicht amüsiert".

Zuvor hatten sich Kreml-nahe Aktivisten aufgeregt, gerade in einer Zeit, in der viele Kinder ihre Väter bei der sogenannten Sondermilitäroperation in der Ukraine verlieren würden, sei solch eine Veranstaltung "zynisch". Angeblich seien in der Ukraine kämpfende Soldaten unter den ersten gewesen, die sich über die Fast-Nackt-Party von Nastya Ivleeva beschwert hätten. In Russland wird Putins blutiger Angriffskrieg gegen die Ukraine offiziell Sondermilitäroperation genannt.

Verwendete Quellen
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