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Klimaaktivistin Greta Thunberg wirft Israel "Völkermord" im Gazastreifen vor


Krieg in Nahost
Greta Thunberg wirft Israel "Völkermord" vor

Von t-online, ts

05.12.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:231128-99-104578Vergrößern des Bildes
Greta Thunberg auf einer Demonstration in Amsterdam (Archivbild): Die Klimaaktivistin bezichtigt Israel Kriegsverbrechen. (Quelle: Robin Utrecht/dpa)

Greta Thunberg legt noch einmal nach: Nach mehreren antiisraelischen Kommentaren hat die Klimaaktivistin einen Gastbeitrag geschrieben. Darin erhebt sie schwere Vorwürfe.

Klimaaktivistin Greta Thunberg wirft Israel vor, einen Völkermord im Gazastreifen zu begehen. "Mehr als 15.000 Menschen, darunter mindestens 6.000 Kinder. So viele Menschen hat Israel Berichten zufolge innerhalb weniger Wochen im Gazastreifen getötet", schreibt die Gründerin der Klimaprotestbewegung Fridays for Future (FFF) in einem Gastbeitrag im britischen "Guardian" gleich am Anfang ihres Meinungsbeitrags zusammen mit anderen Mitstreitern. "Doch der Großteil der Welt, insbesondere der sogenannte globale Norden, schaut weg", kritisiert sie darin.

Der "Guardian" veröffentlichte den Gastbeitrag am Dienstag. Geschrieben ist er von Thunberg und drei weiteren schwedischen FFF-Aktivisten. Demnach haben sie den Beitrag im Namen der schwedischen Protestbewegung geschrieben.

Kritik kommt von FFF Deutschland

Thunberg hatte schon in den vergangenen Wochen mehrmals Position für die palästinensischen Gebiete bezogen. In einem Instagram-Beitrag warb sie unter anderem auch für das mittlerweile in Deutschland verbotene Netzwerk Samidoun. In einem weiteren Instagram-Beitrag, geteilt von dem offiziellen und globalen FFF-Account, hieß unter anderem, die "westlichen Medien" würden ihren Lesern und Zuschauern eine "Gehirnwäsche" erteilen. Mehr dazu lesen Sie hier.

An ihren Äußerungen hab es harsche Kritik, auch vom deutschen FFF-Ableger. "Wir sehen das Leid der Zivilbevölkerung und insbesondere der Kinder in Gaza", schrieb die deutsche Klima-Organisation in einem Beitrag damals auf X, früher Twitter. "Der steigende anti-muslimische Rassismus auch hier in Deutschland erfüllt uns mit großer Sorge. All das sind keine Widersprüche. Unsere Herzen sind groß genug, all das gleichzeitig fühlen zu können." Das Existenzrecht Israels sei für FFF Deutschland nicht verhandelbar.

Angriffe der Hamas nur in einem Satz erwähnt

Die Autoren schreiben in dem "Guardian"-Gastbeitrag, wenn es um Klimagerechtigkeit gehe, dann auch um Menschenrechte. "Das bedeutet, dass wir unsere Stimme erheben, wenn Menschen leiden, gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen oder getötet werden – unabhängig von der Ursache." Später schreiben sie kurz von den "entsetzlichen Morde an israelischen Zivilisten durch die Hamas", die "in keiner Weise Israels anhaltende Kriegsverbrechen legitimieren" würden. Weiter gehen die Autoren nicht auf die Verbrechen der Hamas ein.

Völkermord sei keine Selbstverteidigung und keine verhältnismäßige Reaktion. Die "jahrzehntelange Unterdrückung der Palästinenser" ließe sich auch als "Apartheidregime" bezeichnen, so Thunberg. Schweden sei mitschuldig an "Israels Besatzung und Massenmord", weil sie mit israelischen Rüstungskonzernen zusammenarbeiten würden.

Zum Schluss verurteilen die schwedischen Aktivisten "vorbehaltlos alle Formen der Diskriminierung, einschließlich Antisemitismus und Islamophobie". Thunberg und ihre Mitstreiter fordern jeden auf, ihre Stimmen zu erheben. Schweigen sei Mittäterschaft, so heißt es im Gastbeitrag. "Man kann bei einem Völkermord nicht neutral sein", behaupten sie.

Der Vorwurf des Völkermords, auch Genozid genannt, gegen Israel wird immer wieder erhoben. In erster Linie ist es jedoch ein juristischer Begriff – darüber, ob er zutrifft oder nicht, kann letzten Endes nur das IStGH entscheiden. Lesen Sie hier, wie Experten den Vorwurf des Völkermords gegen Israel einschätzen.

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