Strecke gesperrt Güterzug in NRW entgleist – ein Toter
In Nordrhein-Westfalen ist ein Güterzug am Sonntag mit mehreren Waggons vollständig entgleist. Eine Person ist dabei gestorben.
Beim Entgleisen eines mit Zement beladenen Güterzuges ist in Geseke im nordrhein-westfälischen Kreis Soest am Sonntag eine Person gestorben. Laut Angaben der Bundespolizei handelt es sich dabei um den 30-jährigen Lokführer aus Warstein. Die Behörde geht nicht davon aus, dass es weitere Todesopfer gibt, wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Mehr als 100 Einsatzkräfte waren vor Ort, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr. Laut Bundespolizei sprangen mehrere Waggons aus den Gleisen. Die Lage war am Sonntagabend noch unübersichtlich, berichtet ein Reporter vor Ort. Ein spezieller Feuerwehrkran aus Dortmund wurde zur Unterstützung angefordert.
Grund für die Entgleisung noch unklar
Eine akute Gefahr für die Bevölkerung bestehe nach erster Einschätzung nicht, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Das Unglück ereignete sich an einer Abzweigung von einer Hauptstrecke, wie die Bundespolizei am Abend außerdem mitteilte. Warum der Güterzug entgleiste, war zunächst noch unklar.
Bereits jetzt sei klar, dass die Schieneninfrastruktur "massiv beschädigt" worden sei, sagte eine Bahnsprecherin am frühen Montagmorgen. Weil der Bahnhof Geseke sowie die Strecke zwischen Salzkotten und Geseke gesperrt wurden, werden die Züge des Güter- und Fernverkehrs über Herford umgeleitet. Die Halte in Soest, Lippstadt und Paderborn entfallen.
Die Umleitung führe laut der DB bei der betroffenen IC-Verbindung von Köln/Düsseldorf nach Gera in Thüringen zu Verspätungen von etwa 40 Minuten. Reisenden nach Soest und Lippstadt empfiehlt die Bahn die Nahverkehrszüge der Linien RE 11 und RB 89 ab Hamm. Nach Paderborn können die Nahverkehrszüge der Linien S-Bahn S5, RB 72 und NWB RB 84 ab Altenbeken genutzt werden.
Auch der Regionalverkehr der Linien RE 11 (National Express) und RB 89 (Eurobahn) ist betroffen, wie die Bahn weiter mitteilte. Dort komme es ebenfalls zu Verspätungen und Teilausfällen. Fahrgäste sollten sich im Internet (https://www.zuginfo.nrw) informieren.
Über die Dauer der Streckensperrung könne zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Prognose gegeben werden, sagte die Sprecherin. Allerdings dürfe die Sperrung "den ganzen Tag und wohl auch darüber hinaus" andauern.
Ermittlungen dauern an
Sie Ermittlungen der Behörden an der Unfallstelle dauerten an. Erst nach Freigabe der Unfallstelle könnten Aufräumarbeiten beginnen und sich die Fachtechniker und -technikerinnen der Bahn ein genaueres Bild zum Ausmaß der Schäden machen.
Auf Bildern von der Unglücksstelle sind stark beschädigte Waggons zu sehen, die auf der Seite liegen. Auch ein Zaun ist beschädigt. Die Deutsche Bahn sprach den Angehörigen des Unfallopfers ihr tiefes Mitgefühl aus.
- Nachrichtenagentur dpa
- Reporter vor Ort