In Nordrhein-Westfalen Rauchsäule über Kempen – Explosion in Chemiefabrik
Dunkler Qualm über einer Chemiefabrik in Kempen: Am Sonntagmorgen kam es dort aus noch unbekannter Ursache zu einer Explosion.
Nach einem Brand und einer Explosion in einem Chemieunternehmen im nordrhein-westfälischen Kempen (Kreis Viersen) hat es am Sonntag einen Großeinsatz der Feuerwehr mit etwa 350 Einsatzkräften gegeben. Drei Feuerwehrleute wurden leicht verletzt. Zwei hätten Rauchgasvergiftungen erlitten, einer ein Knalltrauma, sagte ein Feuerwehrsprecher. Um die Mittagszeit hatten die Kräfte den Brand unter Kontrolle.
Am Brandort und in der Umgebung werde aber weiter auf mögliche Schadstoffe gemessen und die Löscharbeiten seien noch nicht abgeschlossen, sagte der Sprecher. An der Brandstelle war am Vormittag weithin sichtbarer, dunkler Rauch aufgestiegen. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe laut den Messungen aber nicht, sagte der Feuerwehrsprecher am Mittag.
Anwohner über Warn-App alarmiert
Anwohner wurden seit dem Morgen über die Warn-App Nina aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Am Nachmittag beschlossen die Behörden, aus Sicherheitsgründen einen Umkreis von 250 Metern um die Unfallstelle zu räumen, wie die Stadt mitteilte. 74 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Für sie wurde ein Ausweichquartier in einer Schule bereitgestellt.
Ausgangspunkt war nach Darstellung des Feuerwehrsprechers eine chemische Reaktion mit Rauchentwicklung in einem Behälter bei dem Chemieunternehmen, das in einem Gewerbegebiet angesiedelt ist. Über eine Brandmeldeanlage sei die Feuerwehr alarmiert worden. Als Feuerwehrleute auf dem Gelände gewesen seien, habe es eine Explosion gegeben. Danach sei ein Feuer ausgebrochen.
Die Feuerwehr habe starke Kräfte zusammengezogen – unter anderem vorsorglich auch einen Tanklastzug mit 30.000 Litern Löschwasser, sagte der Sprecher. Die Brandstelle wurde weiträumig abgesperrt. Am Nachmittag wurden Spezialdrohnen herbeigeholt, die in das Fabrikgebäude fliegen sollten, wie der Sprecher schilderte. Da weiter Explosionsgefahr bestehe, könnten Menschen die Anlage noch nicht betreten.
- Nachrichtenagentur dpa