Temperaturen unter minus 30 Grad 78 Tote – Afghanistan leidet unter Kältewelle
Extrem niedrige Temperaturen haben in Afghanistan zu zahlreichen Toten geführt. Internationale Hilfe wird dabei weiter durch ein Arbeitsverbot erschwert.
In Afghanistan hat eine Kältewelle bereits 78 Menschen das Leben gekostet. Das berichten internationale Medien unter Berufung auf das afghanische Ministerium für Katastrophenschutz. Hinzu kommen demnach fast 80.000 tote Nutztiere, die der extremen Kälte zum Opfer gefallen sind.
Kalte Winter sind in Afghanistan nicht ungewöhnlich, dieses Jahr fallen die Temperaturen aber besonders tief. In der Hauptstadt Kabul wurden an manchen Tagen Temperaturen von bis zu minus 20 Grad berichtet. Bewohner der Hauptstadt berichteten der dpa von gefrorenen Wasserleitungen. In Zentral- und Nordafghanistan wurden Temperaturen gemessen, die bei mehr als 30 Grad unter null lagen.
Arbeitsverbot erschwert humanitäre Hilfe
Verschärft wird die Lage durch eine Wirtschaftskrise, die sich seit Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban noch verschärft hat. Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) benötigen aufgrund der hohen Armut über 28 Millionen Afghaninnen und Afghanen "lebensrettende Unterstützungsmaßnahmen", um zu überleben.
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Die humanitäre Hilfe ausländischer Organisationen wird derzeit insbesondere durch ein Arbeitsverbot für weibliche Mitarbeiter erschwert. Das Verbot hat zahlreiche Hilfsorganisationen dazu veranlasst, ihre Arbeit vorübergehend einzustellen. Wie die "Tagesschau" berichtet, erwarten deutsche Diplomaten, dass die Taliban ihre Repressionen angesichts der aktuellen Notlage überdenken.
Extremwetter könnte Afghanistan in der Zukunft noch häufiger zu schaffen machen, denn es gehört zu jenen Ländern, die am stärksten vom Klimawandel bedroht sind. Das industriell schwache Afghanistan hat dabei kaum zu den weltweiten Emissionen beigetragen.
- Nachrichtenagentur dpa
- tagesschau.de: "Afghanistan kämpft gegen extreme Kälte"
- reuters.com: "Freezing temperatures kill 78 people in Afghanistan" (englisch)