14,50 Euro Tagesgebühr Londoner Bürgermeister will dreckige Autos verbannen
Luftverschmutzung ist für Londons Bürgermeister Khan eine Frage sozialer Gerechtigkeit. Hunderttausende Autofahrer könnten bald draufzahlen.
Für Besitzer von Autos mit schlechten Abgaswerten soll das Fahren in ganz London im kommenden Spätsommer teuer werden. Bürgermeister Sadiq Khan will Ende August die bereits in den Innenstadtbezirken geltende Niedrigemissionszone auf alle Teile der britischen Hauptstadt ausweiten und damit dreckige Fahrzeuge so weit wie möglich verbannen, wie der Labour-Politiker am Freitag ankündigte. Hunderttausende Autofahrer sind betroffen.
Um kostenfrei in London fahren zu dürfen, wenn die Umweltzone ausgeweitet ist, müssen Benziner mindestens dem Emissionsstandard Euro 4 entsprechen, Dieselfahrzeuge dem Standard Euro 6 und Motorräder dem Standard Euro 3. Wer dies nicht nachweisen kann, muss am Tag eine Gebühr von 12,50 Pfund (14,50 Euro) zahlen.
Förderprogramm soll Umstieg erleichtern
"Luftverschmutzung macht uns krank, von der Wiege bis ins Grab, wie die Forschung zeigt", sagte Khan. Die Ausweitung der Zone bedeute, dass fünf Millionen mehr Menschen bessere Luft atmen und gesünder leben könnten. In den Zonen, wo die Regeln bereits gelten, habe sich die Luftqualität deutlich verbessert. "Wir haben keine Zeit zu verlieren, wenn es um Menschenleben geht und wir uns einer Klimakrise gegenüber sehen", sagte Khan.
Er kündigte darüber hinaus 110 Millionen Pfund für ein Programm an, das es Londonern erleichtern soll, auf schadstoffärmere Fahrzeuge oder andere Fortbewegungsarten umzusteigen. So können auch Saisonfahrkarten unter bestimmten Bedingungen mit dem Programm gefördert werden. Außerdem soll das Busnetz erweitert werden.
Der sozialdemokratische Politiker kämpft seit Jahren für die Verbesserung der Luftqualität in London. Darin sieht er auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit. Die ärmsten Londoner lebten in den Vierteln mit der schlechtesten Luftqualität, sagte Khan – dabei besäßen sie oft selbst kein Auto.
- Nachrichtenagentur dpa