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Marcus Wesson: Von Inzest zum Massenmord an der Familie


Inzest und ein Leben in Isolation
Das grausame Ende eines Vampir-Kults

Von t-online, nic

09.03.2025 - 12:38 UhrLesedauer: 2 Min.
CRIME MURDERSVergrößern des Bildes
Das Haus von Marcus Wesson mit Absperrband: Hier fanden die grausamen Morde statt. (Quelle: Kimberly White / REUTERS/reuters)
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Ein Mann, der sich für Gott hielt. Kinder, die in Angst und Isolation lebten. Ein Massaker, das die Welt schockierte. Wie kam es zum Massenmord in einer kalifornischen Familie?

Am 12. März 2004 dringen Polizeibeamte in ein kleines, unscheinbares Gebäude in Fresno, Kalifornien, ein. Was sie im Inneren vorfinden, ist schlimmer als alles, was sie sich je hätten vorstellen können: Neun Leichen, übereinander gestapelt, alle mit einem gezielten Schuss ins Auge getötet. Der Mann, der für dieses grausame Verbrechen verantwortlich ist, sitzt währenddessen regungslos im Streifenwagen vor der Tür.

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Von Polygamie besessen

Marcus Wesson war kein Unbekannter. Jahrzehntelang hatte er seine eigene Familie geformt, kontrolliert und terrorisiert. Geboren 1946 in Kansas, wuchs er in einem streng religiösen Haushalt auf. Seine Mutter war Mitglied der Siebenten-Tags-Adventisten, sein Vater ein gewalttätiger Alkoholiker. Die Familie lebte in Armut, und der junge Marcus entwickelte früh einen Hang zur Kontrolle. Schon als Teenager war er von Polygamie besessen und sprach offen davon, eines Tages mehrere Frauen zu haben.

Sein Wunsch wurde Realität. In den 1970er-Jahren begann er eine Beziehung mit Rosemary Solorio, einer verheirateten Frau mit sechs Kindern. Bald darauf wandte er sich ihrer Tochter Elizabeth zu. Sie war erst acht Jahre alt, als er sie als "seine Auserwählte" bezeichnete. Mit 15 war sie schwanger. 1974 heiratete er das Mädchen offiziell.

Ein Leben in Isolation

Wesson schnitt seine Familie systematisch von der Außenwelt ab. Er unterrichtete seine Kinder selbst, prügelte sie mit Stöcken, wenn sie weinten, und predigte eine bizarre Religion: Jesus Christus sei ein Vampir gewesen. Er selbst, Marcus Wesson, sei sein auserwählter Nachfolger. Seine Kinder durften das Haus kaum verlassen, wurden in Särgen schlafen gelegt und in totaler Abhängigkeit von ihrem Vater und "Propheten" erzogen. Alle Einnahmen der älteren Kinder mussten an ihn abgetreten werden.

Doch das war erst der Anfang. Im Laufe der Jahre begann Wesson, seine eigenen Töchter und Nichten zu "heiraten". Er zwang sie, ihn als ihren Mann anzuerkennen, und zeugte mit ihnen zahlreiche Kinder. Keines dieser Kinder durfte eine offizielle Geburtsurkunde haben. Die Familie existierte auf dem Papier nicht.

Tragisches Ende einer Rettungsaktion

Als zwei seiner älteren "Ehefrauen" 2004 versuchten, ihre Kinder aus Wessons Fängen zu befreien, eskalierte die Situation. Sie riefen die Polizei, die Wesson aufforderte, die Kinder herauszugeben. Wesson ließ sich jedoch Zeit. Minuten später fielen Schüsse. Als die Beamten ins Haus eindrangen, fanden sie die neun Toten – unter ihnen sieben Kinder.

Marcus Wesson wurde 2005 wegen neunfachen Mordes und 14-fachem Missbrauch verurteilt. Er erhielt die Todesstrafe, die später in lebenslange Haft umgewandelt wurde. Einige seiner überlebenden Kinder stehen bis heute mit ihm in Kontakt, während andere versuchen, sich ein Leben jenseits des Schreckens aufzubauen.

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